Team für Physik-Weltcup steht
Eine Schülerin und vier Schüler qualifizieren sich für den Physik-Wettbewerb IYPT in Singapur.
Die elf Jugendlichen, die beim German Young Physicists´ Tournament GYPT, der deutschen Physikmeisterschaft für Schülerinnen und Schüler, im März in Bad Honnef für die diesjährige Nationalauswahl nominiert worden waren, haben sich vergangenes Wochenende an der Universität Ulm zu einem dreitägigen Workshop getroffen. Als Ergebnis des Wochenendes steht nun das Team fest, das Deutschland vom 5. bis 12. Juli 2017 auf der Physik-Weltmeisterschaft, dem International Young Physicists´ Tournament IYPT in Singapur vertreten wird. Dem Team gehören an: Waleed El-Kishawi vom Märkischen Gymnasium, Schwelm, Sebastian Friedl vom Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium, Bayreuth, Birk Magnussen vom Wilhelmsgymnasium, Kassel, Raymond Mason von der Europäischen Schule, München sowie Auguste Medert vom Robert-Bosch Gymnasium, Langenau (Baden-Württemberg).
Abb.: Das deutsche IYPT-Team 2017: Auguste Medert, Birk Magnussen, Waleed El-Kishawi, Raymond Mason, Sebastian Friedl (v. l. n. r., Bild: DPG / F. Wechsler)
Auf dem Programm standen experimentelle Arbeiten sowie die Präsentation eines Physik-Projekts, das einen Monat lang an verschiedenen regionalen GYPT-Zentren bearbeitet wurde. Zusätzlich wurde ein Test geschrieben, der sich unter anderem mit dem Phänomen „Zirpen von El Castillo“ befasste, wobei das Geräusch eines Quetzal-Vogels durch das Klatschen vor einer Pyramide imitiert werden kann.
Die fünf aussichtsreichsten Schülerinnen und Schüler bilden nun das Nationalteam, das Deutschland beim Physik-Weltcup im Sommer vertreten wird. „So dicht wie dieses Jahr war das Leistungsfeld im Auswahl-Workshop zur Nationalmannschaft noch nie“, zeigt sich GYPT-Wettbewerbsleiter Florian Ostermaier beeindruckt. Auch der Organisator des Workshops, Felix Wechsler, freut sich über das hohe Niveau der Schülerinnen und Schüler. Damit tritt auch in diesem Jahr wieder eine vielversprechende Mannschaft für Deutschland an. Beim vergangenen IYPT in Jekaterinburg, Russland, musste sich die deutsche Mannschaft nur dem Team aus Singapur geschlagen geben.
Mit 16 respektive 17 Jahren sind alle noch sehr jung und nehmen zum ersten Mal am IYPT teil. Lediglich Auguste Medert (17) aus Langenau und Waleed El-Kishawi (17) aus Schwelm haben bereits Erfahrungen bei internationalen Physik-Turnieren sammeln können – hatten sie sich doch bereits 2016 bzw. 2015 für die Teilnahme am österreichischen Pendant des Turniers (AYPT) qualifiziert und sind von dort mit ihrem Team mit je einer Goldmedaille nach Hause gekommen. Sebastian Friedl (16) aus Bayreuth, Birk Magnussen (16) aus Kassel und Team-Kapitän Raymond Mason (16) aus München schnuppern dieses Jahr das erste Mal Wettkampf-Luft auf internationalem Parkett. Den vier Nachwuchs-Physikern und der Nachwuchs-Physikerin stehen nun anstrengende Turniervorbereitungen bevor. In den nächsten Wochen werden sie sich mehrfach ins Trainingslager nach Ulm begeben, um sich bestmöglich für den physikalischen Wettkampf in Singapur zu wappnen.
Beim International Young Physicists´ Tournament IYPT tragen die einzelnen Teams die zu Hause erarbeiteten Lösungsvorschläge zu 17 physikalischen Aufgaben in sogenannten „Fights“ vor, wobei eine gegnerische Mannschaft bestimmt, welches Problem vorgetragen wird. Während die Gegner in einer anschließenden wissenschaftlichen Diskussion versuchen, Schwachstellen in der Argumentation der vortragenden Mannschaft aufzudecken, beurteilt ein drittes Team sowohl den Vortragenden als auch den Opponenten. Eine Jury aus Lehrerkräften sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bewertet schließlich alle drei Teams. Dabei kommt es nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Fairness und die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren.
DPG / JOL