25.09.2024

Turbulenzforschung: Humboldt-Forschungspreisträger kommt an die TU Ilmenau

Katepalli Raju Sreenivasan untersucht mit Hilfe von Super- und Quantencomputern turbulente Konvektion.

Der bedeutende Strömungsforscher Katepalli Raju Sreenivasan hat den Humboldt-Forschungspreis erhalten. Mit dem Preisgeld von 60.000 Euro kann der indische Wissenschaftler, der in den USA wirkt, jetzt bis zu zwölf Monate an der TU Ilmenau forschen. Sein Gastgeber wird Jörg Schumacher sein, der Leiter des Fachgebiets Strömungsmechanik, der selbst Fellow der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft ist. Im Oktober kommt Sreenivasan zu einem ersten Aufenthalt nach Ilmenau.

Abb.: Humboldt-Forschungspreisträger Katepalli Raju Sreenivasan kommt im...
Abb.: Humboldt-Forschungspreisträger Katepalli Raju Sreenivasan kommt im Oktober an die TU Ilmenau.
Quelle: TU Ilmenau

Sreenivasan wird gemeinsam mit Schumacher und den Wissenschaftlern des Instituts für Thermo- und Fluiddynamik mit Hilfe von Super- und Quantencomputern turbulente Konvektion untersuchen. In der Meteorologie spricht man etwa von einem mesoskaligen konvektiven System, wenn sich zum Beispiel Gewitter zu einem großen Gewitterkomplex zusammenschließen, der mehrere Stunden lang existiert.

Sreenivasan ist ein international bekannter Experte auf dem Gebiet der Strömungsturbulenz. Sreenivasan und Schumacher, kennen sich seit 25 Jahren und arbeiten seither eng zusammen. Sreenivasan wirkte seinerzeit an der Yale University und Schumacher arbeitete als junger Postdoktorand mit einem Feodor-Lynen Stipendium der Alexander-von-Humboldt-Stiftung in seiner Forschungsgruppe.

Als junger Wissenschaftler promovierte Sreenivasan mit Bestleistungen am Indian Institute of Science Bengaluru in Aerodynamik. Seine weitere wissenschaftliche Laufbahn brachte ihn über Australien in die USA mit Stationen an der Johns Hopkins University Baltimore und Professuren an der Yale University, der University of Maryland College Park und der New York University. Von 2003 bis 2010 war er Abdus Salaam Forschungsprofessor und Direktor des Internationalen Zentrums für Theoretische Physik im italienischen Triest.

Mit dem Humboldt-Forschungspreis wird Sreenivasan für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Dynamik der Turbulenz, also zur Verwirbelung einer Strömung, sowie zur Quantenturbulenz und zur Theorie der Fraktale in der Turbulenz geehrt. Bei seiner Forschung kombinierte Sreenivasan stets Theorie, Experimente und großskalige numerische Simulationen.

In Anerkennung der herausragenden Qualität seiner Verdienste wurde er seit seiner Postdoktorandenzeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter einer Guggenheim Fellowship und drei Preisen der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft: dem Otto Laporte Memorial Award, dem Fluid Dynamics Prize und dem Leo-P.-Kadanoff-Preis. Sreenivasan ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlichen Institutionen und Akademien, unter anderem der US National Academy of Sciences, der US National Academy of Engineering und der Indischen National Engineering Academy.

TU Ilmenau / RK

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