26.11.2008

Über Urin, Werkzeugtaschen und die ISS

«Endeavour» bleibt einen Tag länger im All

Über Urin, Werkzeugtaschen und die ISS


Washington/Hamburg (dpa) - Nach Problemen mit der Urin- Recyclinganlage an Bord der Internationalen Raumstation ISS bleibt die US-Raumfähre «Endeavour» jetzt einen Tag länger im All als geplant. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA am Montagabend (Ortszeit) mitteilte, soll der Shuttle jetzt erst am Freitag von der ISS abdocken. Die Landung in Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida sei damit erst für Sonntag vorgesehen.

Zwar sei die hochmoderne Recyclinganlage, die aus Urin, Schweiß und Kondenswasser der Atemluft Trinkwasser aufbereiten kann, repariert worden. Auch ein erster Test habe ergeben, das sie reibungslos funktioniert. «Dennoch bleibt die "Endeavour" einen Tag länger», sagte eine NASA-Sprecherin am Dienstag.

Unterdessen ist die jüngst verlorene Werkzeugtasche der ISS- Raumstation in der Erdumlaufbahn gesichtet worden: Zwei amerikanische Hobbyastronomen haben bereits am Samstag die Werkzeugtasche mit einem Fernrohr entdeckt, die der NASA-Astronautin Heidemarie Stefanyshyn- Piper vergangene Woche bei einem Außeneinsatz entglitten war. Die rucksackgroße Tasche fliege der ISS voraus und sei derzeit jeden Abend über Europa zu sehen: Zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr zieht sie jeweils rund vier Minuten lang halbhoch über den Südwesthimmel. Allerdings sei ein Feldstecher nötig, um die Tasche zu erspähen, die nur schwach das Sonnenlicht reflektiert. Irgendwann werde sie in der Erdatmosphäre verglühen, hieß es.

Zugleich beendeten die beiden Astronauten Shane Kimbrough und Steve Bowen am Montag den vierten und letzten Außeneinsatz der zweiwöchigen «Endeavour»-Mission. Die beiden Astronauten reparierten und warteten Drehgelenke der Sonnensegel der ISS. Außerdem wurde eine weitere Kamera an der ISS angebracht. Der «Weltraumspaziergang» dauerte gut sechs Stunden, teilte die NASA mit. Die Drehgelenke des Sonnensegels sind notwendig für die Versorgung der Raumstation mit Solarstrom. Sie sorgen dafür, dass die Solarflügel sich optimal zur Sonne ausrichten und dadurch ein Maximum an Strom produzieren.

Das reibungslose Funktionieren von Sonnensegeln und der Urin- Recyclinganlage seien Voraussetzungen für die geplante Erweiterung der ISS im nächsten Mai. Dann sollen statt drei künftig sechs Astronauten als ständige Bewohner auf der Station leben.


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