30.04.2007

UN-Klimarat legt Empfehlungen vor

Die Rettung der Erde vor den katastrophalen Folgen des Klimawandels steht in dieser Woche auf der Tagesordnung des UN-Klimarats in Thailand.

Bangkok (dpa) - Die Rettung der Erde vor den katastrophalen Folgen des Klimawandels steht in dieser Woche auf der Tagesordnung des UN-Klimarats in Thailand. In Bangkok legen von diesem Montag an rund 100 führende Klimaexperten letzte Hand an ein Arbeitspapier, das Regierungen konkrete Vorschläge zur Abwendung der Klimakatastrophe unterbreiten soll. Die Empfehlungen der Experten sind - nach den bisher bekannt gewordenen Entwürfen - höchst kontrovers und dürften unter den Regierungsvertretern, die den Bericht vor der Veröffentlichung am Freitag Zeile für Zeile absegnen müssen, Zündstoff bieten.

Nach den Entwürfen halten die Experten den Klimawandel für aufhaltbar, allerdings sei höchste Eile geboten. Wenn die Politik in den nächsten zehn, 15 Jahren die richtigen Weichen stelle und in die richtigen Technologien investiere, seien die schlimmsten Szenarien abzuwenden, geht dem Vernehmen nach aus dem Papier hervor. Diese Szenarien hatte der Klimarat (IPCC - Intergovernmental Panel on Climate Change) am Karfreitag in Brüssel drastisch geschildert: 20 bis 30 Prozent der Tiere und Pflanzen könnten aussterben, Millionen Küstenbewohner durch steigende Meeresspiegel vertrieben werden, die Zahl von Kranken und Verletzten durch Hitzewellen, Überschwemmungen, Stürme, Brände und Dürren explosionsartig steigen.

Zu den Empfehlungen der Arbeitsgruppe gehören nach Angaben von Umweltschützern unter anderem mehr Atomstrom, mehr erneuerbare Energien, mehr Gen-Manipulation zur Erhöhung der Erträge von nachwachsenden Energieträgern wie Raps und Palmöl und der Bau von Kohlekraftwerken mit unterirdischen CO2-Speichern. Die Erderwärmung sei nur in Zaum zu halten, wenn der Treibhausgas-Ausstoß drastisch reduziert und die Wälder als CO2-Speicher erhalten werden. Rasches Handeln sei im Bereich der Energieerzeugung und -effizienz bei Transport und Hausbau, in der Land- und Waldwirtschaft, in der Industrieproduktion und der Abfallbeseitigung nötig.

Das Arbeitspapier ist der dritte Teil des etwa alle fünf Jahr erscheinenden UN-Klimaberichts. Der erste Teil wurde im Februar in Paris veröffentlicht und belegte wissenschaftlich so deutlich wie nie zuvor, dass die Menschen für den Großteil der Erderwärmung verantwortlich sind. Der im April in Brüssel veröffentlichte zweite Teil zeigte die katastrophalen Folgen auf. Alle drei Teile gelten als Grundlage für die Verhandlungen über einen Nachfolgevertrag zum Kyoto-Protokoll zur Eindämmung der Treibhausgase.

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