14.09.2010

Ungelöste Energiefrage: Neuer Anlauf in Montreal

Eineinhalb bis zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Energie. Eine Konferenz soll nun zur Lösung der weltweiten Energiefrage beitragen.

Die Mächtigen nehmen einen neuen Anlauf zur Lösung der weltweiten Energiefrage. «Eineinhalb bis zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Energie», sagte der Chef des größten deutschen Versorgers Eon, Johannes Teyssen, am Montag zum Auftakt der Weltenergiekonferenz in Montreal. «Afrika ist weiter ein dunkler Kontinent.»

Teyssen ist Europavize des Weltenergierats. Dieser bringt alle drei Jahre auf der Weltenergiekonferenz die wichtigsten Köpfe zusammen: Von Versorgern und Anlagenbauern über Politiker bis hin zu Vertretern aus den Ölstaaten. Zuletzt hatte die Konferenz in Rom getagt - nach Ansicht von Teyssen ohne greifbare Ergebnisse.

Rund 6000 Teilnehmer haben nun den Weg nach Montreal gefunden, um sich noch bis zum Donnerstag Denkanstöße zu holen. Unter den Referenten sind Pascal Lamy, Generaldirektor der Welthandelsorganisation, Shell-Chef Peter Voser oder Siemens- Energievorstand Wolfgang Dehen. Auch 70 Energieminister aus aller Welt sind vor Ort.

«Die Hoffnungen, dass es zu einer globalen Lösung kommen wird, sind sehr niedrig», sagte Teyssen. Dafür seien die Probleme in den einzelnen Teilen der Welt zu unterschiedlich, wie er ausführte: In den Industriestaaten läuft eine heiße Debatte über erneuerbare Energien, zu deren Ausbau enormes Geld in die Hand genommen werden muss. Die Sorge der Schwellenländer ist, dass die Energieproduktion mit dem Wirtschaftswachstum Schritt hält. In den Entwicklungsländern fehlt es am Grundsätzlichen.

Die Zeit drängt: Angesichts des Bevölkerungswachstums geht die Internationale Energieagentur (IEA) davon aus, dass der Verbrauch binnen 20 Jahren um 40 Prozent zulegen wird. Drei Viertel dieses Zusatzverbrauchs, so die Prognose, wird durch fossile Brennstoffe gedeckt werden. «Die Welt kann einfach nicht auf fossile Brennstoffe verzichten», sagte Kanadas Energieminister Christian Paradis, der die Konferenz eröffnete. «Wir müssen die Realität anerkennen.»

Montreal/dpa/GWF

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