Ungewöhnliche Magnetoelektrizität
Spindynamik in magnetoelektrischem Material entschlüsselt.
Ein Team des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie (HZB) hat die komplexe magnetische Struktur und die darauf basierende Spindynamik in der magnetoelektrischen Substanz LiFePO4 entschlüsselt. Materialien dieser Klasse werden bereits heute in der Sensorik eingesetzt und haben großes Anwendungspotential in der Datenspeicherung sowie der Spintronik. Mit Hilfe von Experimenten an der Neutronenquelle BER II des HZB identifizierten die Forscher in LiFePO4 einen neuen Zweig im magnetischen Anregungsspektrum und wiesen eine nicht-
Abb.: Magnetische Struktur des Materials LiFePO4 (Bild: HZB)
LiFePO4 ist ein Modellsystem für die Klasse magnetoelektrischer Materialien. In magnetoelektrischen Materialien sind Magnetisierung und elektrische Polarisation so miteinander gekoppelt, dass externe magnetische Felder eine elektrische Polarisation induzieren und umgekehrt äußere elektrische Felder zu einer endlichen Magnetisierung führen. Die Kopplung zwischen Magnetisierung und elektrischer Polarisation tritt dann auf, wenn sich kleinste Veränderungen in der Gitterstruktur, an die die elektronische Struktur gekoppelt ist, aufgrund der magnetischen Wechselwirkung auch in der magnetischen Struktur widerspiegeln.
Dem HZB-Team um Rasmus Toft-Petersen ist es nun gelungen, eine winzige Verkippung der magnetischen Momente nachzuweisen, die zur Magnetoelektrizität in dieser Verbindung führt. Die magnetischen Anregungen in der antiferromagnetischen Phase von LiFePO4 wurden am Dreiachsenspektrometer für kalte Neutronen V2/FLEXX an der Neutronenquelle BER II vermessen. Durch den Nachweis von zwei Zweigen im Anregungsspektrum gelang es den Forschern, die komplexen magnetischen Wechselwirkungsparameter genau zu bestimmen und die in diesem System vorhandene starke magnetische Anisotropie zu identifizieren. Das Auftreten von ausgeprägter magnetischer Anisotropie ist typischerweise eine Folge starker Spin-Bahn-Kopplung und trägt erheblich zur Bildung des Grundzustands bei.
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HZB / DE