Unsichtbare Displays
Designer von Hifi-Anlagen und Fernsehern haben die Vorteile der Nanowelt für sich entdeckt.
Die Designer von Hifi-Anlagen und Fernsehern haben die Vorteile der Nanowelt für sich entdeckt. So entwickelte der dänische Edelproduzent Bang und Olufsen zusammen mit Physikern der Technischen Universität in Lyngby und des Laser-Laboratoriums e.V. in Göttingen eine Leuchtanzeige, die ausschließlich im Betrieb sichtbar wird: Integriert in eine schlanke Fernsteuerung sieht der Nutzer sonst nur eine durchgehende, nicht durch Leuchtmodule unterbrochene Aluminium-Oberfläche.
Der Schlüssel für dieses „unsichtbare Display“ liegt in der Durchlässigkeit hauchdünner Metallschichten für sichtbares Licht. Bei einer Dicke von rund zehn Nanometern lässt Aluminium etwa sechs Prozent des 550-Nanometer-Lichts einer Leuchtdiode durch. Um exakt diese Dicken zu erreichen, bearbeiteten die Entwickler ein Aluminiumblech mit einem Ultraviolett-Femtosekundenlaser im Laser-Laboratorium Göttingen. Mit höherer Intensität verdampften sie das Leichtmetall in 250-Nanometer-Schritten pro Laserpuls. Für die Feinarbeit reduzierten sie die Strahlungsleistung, sodass pro „Schuss“ jeweils zehn Nanometer Aluminium abgetragen werden. Nach diesem Prozess erhielten sie eine Muldenlandschaft mit Löchern im Mikrometermaßstab. Je nach Anordnung der Vertiefungen kann so das Licht das Metall durchscheinen und das Symbol für „Play“ (>) oder für „Record“ (•) anzeigen. Eine 15 Mikrometer dicke Aluminiumoxid-Schicht, die auf der Innenseite des Metallblechs liegt, sorgt für die nötige Stabilität der Mikrolöcher.
Wann das erste Produkt mit einem unsichtbaren Aluminium-Display auf den Markt kommt, ist noch nicht klar. Bisher zeigte das Unternehmen vier Prototypen, die neben Batterie und Steuerelektronik mit brillanten Rot- und Weißlicht-Leuchtdioden ausgestattet sind.
Quelle: Physik Journal 4 / 2005