05.01.2011

Von der Kinderstube bis zum Altenheim

Die Kombination aus optischen, Infrarot- und Röntgenaufnahmen erlaubt die Beobachtung des gesamten Sternenlebens.

Die Kombination aus optischen, Infrarot- und Röntgenaufnahmen erlaubt die Beobachtung des gesamten Sternenlebens.

Mit zwei Satelliten sind ESA-Astronomen der Sternentwicklung auf der Spur. Während Herschel im infraroten Spektralbereich die Sternentstehung dokumentiert, liefert XMM-Newton Informationen über das Ende des Sternenlebens im Röntgenbereich. Weihnachten 2010 visierten die beiden Weltraumobservatorien die Andromedagalaxie M31 an, welche in Form und Größe ähnlich zur Milchstraße ist. Diese Aufnahmen lieferten eine detailierte Karte von Gebieten der Sternentstehung und des Sternentodes in der Galaxie.

Abb.: Kartierung des Sternenlebens – infrarotes Licht (hier orange) zeigt junge Sterne, Röntgenstrahlung Sterne am Ende ihres Lebens (hier blau). Deutlich sichtbar sind mehrere Ringe von Sternentstehungsgebieten. (Bild: ESA/Herschel/PACS/SPIRE/J.Fritz, U.Gent/XMM-Newton/EPIC/W. Pietsch, MPE)

Im fernen Infrarot sieht Herschel kühlen Staub und Gas, aus welchem sich über mehrere hundert Millionen Jahre durch die Gravitation Sterne bilden. Dabei wird deutlich, dass in der Andromedagalaxie noch einige Sterngeburten auf dem Weg sind. Wird die Dichte eines Sterns hoch genug, dann erstrahlt er auch im sichtbaren Licht. Besonders interessant bei Andromeda ist ein etwa 75.000 Lichtjahre durchmessender Staubring um das Zentrum der Galaxie. Die neuen Aufnahmen zeigen nun, dass es mindestens fünf solcher konzentrischer Sternentstehungsringe gibt.

  

Mit XMM-Newton beobachten die Wissenschaftler hingegen Röntgenquellen. Viele von ihnen haben sich um das Zentrum der Galaxie versammelt. Die Röntgenstrahlung entsteht am Ende des Sternlebens – bei Sternexplosionen oder auch bei Sternpaaren, die sich gegenseitig zerreißen. Wie auch für die Infrarotaufnahmen werden für Beobachtungen im Röntgenbereich Geräte außerhalb der Erdatmosphäre benötigt. Da im sichtbaren Licht nur die „erwachsenen“ Sterne sichtbar sind, erschließt sich erst durch die Kombination verschiedener Spektralbereiche das ganze Leben der Sterne.

ESA / KK

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