Wasserstoffperoxid im All entdeckt
Submillimeterteleskop liefert Hinweise auf die Entstehung von Wasser im Kosmos.
Submillimeterteleskop liefert Hinweise auf die Entstehung von Wasser im Kosmos.
Mit dem Atacama Pathfinder Experiment in Chile gelang es einem schwedisch-deutschen Astronomenteam, die charakteristische Signatur von Wasserstoffperoxidmolekülen in den Gas- und Staubnebeln um den Stern Rho Ophiuchi aufzufangen. Dadurch erhalten die Forscher Hinweise, wie die Entstehung von Wasser im All vonstatten geht: Sie findet bevorzugt auf der Oberfläche von Rußpartikeln statt.
Abb.: Die Aufnahme entstand mit einem 10-cm-Refraktor an der Paranal-Sternwarte in Chile. Apex fand die Signatur des Wasserstoffperoxids in der Region in der Bildmitte (Bild: Eso / S. Guisard)
Millimeter- und Submillimeterteleskope wie Apex können die charakteristischen Signale verschiedenster Sorten von Molekülen nachweisen. Die Nebel um den gewählten Stern sind zwar reich an Wolken aus kühlem Gas und Staub, es kommt jedoch lediglich ein einziges H2O2 auf 10 Milliarden Wasserstoffmoleküle. Der Nachweis reicht aber aus, um die chemische Kopplung zwischen zwei Verbindungen zu bestimmen, die essentiell für das Leben im Universum sind, nämlich Wasser und Sauerstoff.
Den aktuellen Modellen zufolge bildet sich Wasser in zwei Schritten. Zunächst reagiert Wasserstoff an der Oberfläche von Staubkörnern und Rußpartikeln mit Sauerstoff zu Wasserstoffperoxid. Im nächsten Schritt entsteht aus diesem und weiterem Wasserstoff dann recht schnell Wasser. Der Fund des H2O2 erklärt damit auch ein weiteres Rätsel: warum Sauerstoffmoleküle im Weltall nur schwer zu finden sind.
ESON / MPG / OD