30.11.2009

Weltmaschine auf Tour

Mit dem Neustart des LHC gibt es auch die dazugehörige Ausstellung wieder zu sehen.

Mit dem Neustart des LHC gibt es auch die dazugehörige Ausstellung wieder zu sehen.

Den Titel „Weltmaschine“ trägt der Large Hadron Collider (LHC) am CERN bei Genf ganz zu recht, denn der Teilchenbeschleuniger ist das bislang größte Experiment in der Geschichte der Physik: Der Beschleunigertunnel ist 27 Kilometer lang, und die vier großen Detektoren sind so groß wie halbe Kathedralen und bringen bis zu 10 000 Tonnen auf die Waage. Nach den Pannen im Jahr 2008 musste der Beschleuniger aufwändig repariert werden. Am 23. November 2009 nahm der LHC wieder seinen Betrieb auf.

Abb.: Besucher vor einem Model der ALICE Zeitprojektionskammer. (Bild: Massine)

Die Ausstellung „Weltmaschine“, ausgerichtet von der Gemeinschaft der deutschen Kern- und Teilchenphysiker mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, wurde zuerst im Jahr 2008 in Berlin gezeigt. Im vollen Umfang ist sie nun bis zum 20. Dezember 2009 im Kirchhoff-Institut für Physik (KIP) in Heidelberg zu besichtigen. Neben informativen Schautafeln sind Originalbauteile sowie eindrucksvolle Modelle der riesigen Detektoren Atlas, CMS, LHCb und ALICE zu bestaunen. Experimente zum Anfassen verdeutlichen die Beschleunigung der Teilchen oder die Wirkung des Higgs-Bosons, das die Teilchenphysiker mit dem LHC nachweisen möchten.

Der LHC verbindet die größten mit den kleinsten Dimensionen im Universum, betonte der Heidelberger Kosmologe Matthias Bartelmann bei der Ausstellungseröffnung. Mit Energien im Teraelektronenvolt-Bereich stößt der LHC zu den Bedingungen vor, die 10-14 Sekunden nach dem Urknall herrschten, als das Universum nur wenige Mikrometer groß war. „Die grundlegende Frage lautet: Warum gibt es im Universum überhaupt Materie?“, brachte es Karlheinz Meier (KIP) auf den Punkt, der selbst am ATLAS-Experiment beteiligt ist

Die Ausstellung ist ganztägig von 10 bis 18 Uhr geöffnet. An den Wochenenden werden durchgehend Führungen von Wissenschaftlern angeboten, die selbst an den LHC-Experimenten forschen. In der Woche sind weitere Führungen speziell für Schulklassen möglich, und eine Vortragsreihe vertieft die Themen der Ausstellung. Als nächste Station der Ausstellung ist ab 15. Januar 2010 Frankfurt geplant.

Alexander Pawlak / Physik Journal

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