Wie ein Kamel durch's Nadelöhr passt
Ultrakurzpulslaser-Applikationslabor in der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena eingeweiht.
Mitunter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr. Dieses Phänomen konnten die Gäste anlässlich der gestrigen Einweihung des Ultrakurzpulslaser(UKP)-Applikationslabors im Fachbereich SciTec der Ernst-Abbe-Fachhochschule Jena bewundern. Durch die „kalte“ Bearbeitung von Werkstücken mit ultrakurzen Laserimpulsen von enorm hoher Leistung gibt es in der Mikromaterialbearbeitung beeindruckende Möglichkeiten hinsichtlich der Präzision: So lassen sich beispielsweise Streichholzköpfe durchbohren, ohne sich dabei zu entzünden – oder winzige Kamele hergestellen, die tatsächlich durch ein Nadelöhr passen.
Die Arbeitsgruppe von Laserexperte Jens Bliedtner betreibt an Jenas Fachhochschule mit dem UKP-Laser jedoch praxisnahe Forschungen, beispielsweise an optischen Gläsern. UKP-Laser-geschnittene Glas-, Keramik- und Saphirmaterialien werden auch in Brillen, Smartphones und Uhren eingesetzt. Die Einrichtung des Labors unterstützten die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT), die Unternehmen Carl Zeiss, Jenoptik und Trumpf sowie das Thüringer Zentrum für Maschinenbau (ThZM).
Thoralf Held, Kanzler der EAH Jena, bedankte sich für diese Unterstützung in Zeiten finanzieller Anspannung an den Hochschulen und betonte, dass die Güte der Infrastruktur entscheidend für den akademischen Wettbewerb ist. Das Applikationslabor sei jedoch nicht nur eine „schöne Insel“, so der Dekan des Fachbereichs SciTec, Steffen Teichert. Vielmehr werde im Fachbereich insgesamt eine hochmoderne Infrastruktur geboten, welche auch Partnern aus der Wirtschaft zur Verfügung stehe. So soll auch das Ultrakurzpulslaser-Applikationslabor Forschungsergebnisse für die industrielle Anwendung nutzbar machen.
EAH Jena / PH