28.09.2022

Winzige Magnete erforschen

Humboldt-Forschungspreis 2022 an Hari Srikanth für Untersuchung nanoskaliger magnetischer Strukturen.

Als einer von nur fünf Wissenschaftlern ist Hari Srikanth (University of South Florida, USA) mit dem Humboldt-Forschungs­preis 2022 ausgezeichnet worden. Mit der Auszeichnung ist ein Forschungs­aufenthalt an einem deutschen Institut nach Wahl verbunden. Srikanth hat sich für die Physik der Universität Duisburg-Essen (UDE) entschieden. Seine Arbeiten ergänzen insbesondere das Spektrum des großen Forschungs­verbunds TRR270 „HoMMage“ zu magnetischen Materialien für die effiziente Energie­umwandlung.

 

Abb.: Humboldt-Forschungs­preisträger Hari Srikanth (Bild: H. Srikanth)
Abb.: Humboldt-Forschungs­preisträger Hari Srikanth (Bild: H. Srikanth)

Hari Srikanth forscht auf dem Gebiet nanoskaliger magnetischer Strukturen. Bis August 2023 wird er in der Arbeitsgruppe von Michael Farle, Co-Sprecher von „HoMMAge“, neuartige Grenz­flächen in magnetischen Partikeln sowie zweidimensionale Systeme erforschen. Beides ist entscheidend für die Entwicklung energie­sparender Informations­verarbeitung, für die magnetische Kühlung sowie in der bio­medizinischen Diagnose und Therapie.

So werden in der Tumorbehandlung magnetische Nanopartikel in das erkrankte Gewebe injiziert. Dort werden sie zum Schwingen gebracht und erhitzt, sodass sie lokal kranke Zellen zerstören. Hierzu braucht man Teilchen, die nicht überhitzen können, die nicht toxisch sind und spezielle Formen und magnetische Eigenschaften haben.

Die Grenzflächen kommen insbesondere bei ultradünnen magnetischen Filmen ins Spiel, die nach der bisherigen auf Elektronen­ladungen basierenden Informations­verarbeitung als nächste, energiesparende Generation diskutiert werden. Denn versteht man die Vorgänge an den Grenzflächen, lassen sich auch die magnetischen Eigenschaften besser kontrollieren. „Unsere Zusammen­arbeit bietet die herausragende Möglichkeit, neue Konzepte auf einer Skala von wenigen Nanometern Größe bis hin zu Millimetern zu entwickeln“, so Gastgeber Farle. „Hari Srikanth ergänzt die Erfahrungen meiner Arbeitsgruppe dabei insbesondere in der Herstellung spezieller magnetischer Materialien.“

Mit dem Humboldt-Forschungspreis werden ausschließlich Wissenschaftler aus dem Ausland für ihr Gesamt­schaffen ausgezeichnet, mit dem sie das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch künftig Spitzenleistungen erwartet werden. Der mit 60.000 Euro dotierte Preis ermöglicht es den Ausgezeichneten, für sechs bis zwölf Monate in einer Arbeits­gruppe ihrer Wahl in Deutschland zu forschen.

UDE / DE

 

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