07.07.2006

Wirtschaft soll Stipendien schaffen

Margret Wintermantel, die Vorsitzende der Hochschulrektorenkonferenz, fordert die Wirtschaft auf, mehr Stipendien anzubieten.

Berlin (dpa) - Wissenschaft und Hochschulen haben die Wirtschaft aufgefordert, die Einführung von Studiengebühren durch Stipendien sozial abzufedern. «Wir brauchen diese private Seite - auch kleine und mittlere Betriebe, die großen Unternehmen sowieso -, die Stipendien bereithalten für begabte junge Leute, die sie damit entlasten und anspornen», sagte die Vorsitzende der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Margret Wintermantel, der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Donnerstag).

Sieben Bundesländer wollen Studiengebühren von monatlich bis zu 500 Euro erheben. Einige starten damit bereits im Herbst 2006. Gegen die hessischen Pläne demonstrierten am Donnerstag einem Studentensprecher zufolge mehrere tausend Studenten, Schüler und Gewerkschafter.

Unternehmen hätten eine gesellschaftliche Verantwortung, sagte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Peter Strohschneider, im Deutschlandradio Kultur. «Es hätte viel dafür gesprochen, Stipendien- oder Kreditsysteme, oder auch eine Kombination aus beidem, zunächst zu entwickeln (...) um dann darauf aufbauend Studiengebühren einzuführen.». Wintermantel sagte, Universitäten brauchten das Geld aus den Gebühren. Allerdings dürfe kein junger Mensch durch die Kosten von der akademischen Ausbildung abgehalten werden.

Alle unionsgeführten West-Bundesländer verfolgen Gebührenpläne. Laut Bundesbildungsministerium wollen Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Hessen diese frühestes vom Herbst 2006 an einführen. Schleswig- Holstein plane ähnliche Regelungen.

Die (HRK) ist der Zusammenschluss von 261 staatlichen und staatlich anerkannten Universitäten und Hochschulen in Deutschland. Im Wissenschaftsrat sitzen Vertreter der Länder, des Bundes, Wissenschaftler sowie Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Sie beraten die Bundesregierung und die Regierungen der Länder.

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