Die Suche nach sterilen Neutrinos verläuft entlang einer „Energy Frontier” und einer „Intensity Frontier”. (Bild: Christian Hambrock, vgl. S. 28)
Physik Journal 2 / 2019
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Kontroverse Klimadebatte
Zu: H. J. Schellnhuber, Physik Journal, Dezember 2018, S. 3
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Im Brennpunkt
Vom Regenschirm zum chiralen Superrotor
Kürzlich gelang es einer Gruppe von Physikern, ein symmetrisches Molekül mit Licht in einen chiralen Superrotor zu verwandeln.
Nobelpreise
"Do what you love and you will do your best"
Donna Strickland needed a high-intensity laser pulse for her PhD thesis studies and, therefore, she developed the chirped pulse amplification.
Donna Strickland needed a high-intensity laser pulse for her PhD thesis studies and, therefore, she developed the chirped pulse amplification. The Nobel Prize in Physics 2018 was awarded “for groundbreaking inventions in the field of laser physics”. Arthur Ashkin shared one half “for the optical tweezers and their application to biological systems”. The other half went jointly to Gérard Mourou and Donna Strickland “for their method of generating high-intensity, ultra-short optical pulses”. Donna Strickland is the third woman to win a Nobel Prize in Physics. She was working on her PhD thesis in the group of Gérard Mourou when she performed the awarded research and she was the first author of the decisive paper.
Chirped pulse amplification was not the topic of your PhD thesis. Why did you work on it anyway?
I was the only person in the group that was working on a high-intensity laser project. I was supposed to measure the ninth harmonic of a YAG laser impinging on a nickel plasma. Therefore, I needed a short laser pulse with sufficient energy but pulse compression did not work.
Why not?
There was a number of reasons – one of them being self-focussing. Because the self-focussing length changes with the power not all of the pulse can focus to the same point in space. Gérard Mourou, my supervisor at the time, came up with the idea of the so-called chirped pulse amplification to overcome the problem. We scrapped what I was working on before and started with the new technique...
Überblick
Auf dem Weg zu neuen Ufern
Sterile Neutrinos könnten Fragen aus Teilchenphysik und Kosmologie klären.
Neutrinos sind die einzigen Elementarteilchen, die im Standardmodell der Teilchenphysik nur als linkshändige Variante vorkommen und masselos sein sollten. Experimente zeigen allerdings, dass sie kleine Massen besitzen. Sollte es „sterile“ rechtshändige Neutrinos geben, könnten diese nicht nur die Neutrinomassen erklären, sondern auch einige der großen Fragen der Kosmologie lösen.
Mit dem Higgs-Boson wurde 2012 der letzte Baustein des Standardmodells der Teilchenphysik entdeckt. Zusammen mit der Allgemeinen Relativitätstheorie beschreibt das Modell nahezu alle Phänomene in der Natur auf mikroskopischer Ebene. Zwar gibt es von theoretischer Seite einige Fragen, beispielsweise was die Werte der Naturkonstanten bestimmt, ob sich alle Kräfte vereinheitlichen lassen und warum das Higgs-Boson leichter ist als vielfach vorhergesagt. Experimentelle Tests haben das Standardmodell aber immer wieder bestätigt. Tatsächlich gibt es bisher nur ein einziges im Labor nachgewiesenes Phänomen, das ohne Zweifel eine Erweiterung des Standardmodells erfordert: die Neutrinooszillationen. Darunter versteht man, dass sich die Neutrinos verschiedener Generationen – νe, νμ und ντ – ohne äußere Einflüsse ineinander umwandeln können (Infokasten).
Neutrinos sind diejenigen Elementarteilchen, über die wir bisher am wenigsten wissen, vor allem weil sie sich nur sehr schwer nachweisen lassen. Sie tragen weder eine elektrische Ladung noch eine Farbladung der starken Kernkraft. Abgesehen von der Schwerkraft, die für Elementarteilchen vernachlässigbar ist, spüren sie nur die schwache Kernkraft. Diese führt aber wegen ihrer sehr geringen Reichweite von weniger als einem Femtometer nur selten zu einer Wechselwirkung mit normaler Materie. Obwohl pro Sekunde mehr als 60 Milliarden Neutrinos von der Sonne durch jeden Quadratzentimeter unseres Körpers fliegen, reagiert in einem Jahr nur eine Handvoll davon mit unserem Körper. Diese geringe Wechselwirkung ist nicht nur für die Teilchenphysik interessant, sondern auch in der Quantenmechanik: Neutrinos können aufgrund ihrer seltenen Wechselwirkung über astronomische Distanzen kohärente Quantenzustände bilden...
Ganzheitliche optische Messtechnik
Die Computer-integrierte optische Messtechnik vollzieht einen Paradigmenwechsel zugunsten einer ganzheitlichen Beschreibung aller Komponenten des Messprozesses.
Die Qualitätssicherung moderner Prozesse und Produkte erfordert schnelle, präzise und robuste Messverfahren, die komplexe Geometrien erfassen können. Hierbei gilt: Was man nicht messen kann, kann man auch nicht herstellen! Die optische Messtechnik spielt für viele Anwendungen eine entscheidende Rolle. Allerdings ist es schwierig, die obigen Anforderungen gleichzeitig zu erfüllen. Das neue Konzept der Computational Optical Metrology verknüpft physikalische, mathematische und wissensbasierte Ansätze.
Die Herausforderung für die optische Messtechnik in der Produktion [1] liegt in der Kombination hoher Messgeschwindigkeit, geringer Messunsicherheit, Toleranz gegenüber widrigen Messbedingungen wie Vibrationen und der geometrischen Komplexität des Messobjekts oder der Messsituation. Diese Forderungen zu kombinieren ist schwierig: Hochgenaue Messungen sind meist störempfindlich, und die Messung komplexer Geometrien erfordert oft viele Einzelmessungen. Für leistungsfähige Messsysteme werden die einzelnen Elemente dieser Systeme, allen voran die optischen Komponenten und die Datenauswertung, meist getrennt optimiert, und die Parameter des Messsystems gehen als fixe Größen in die Auswertung ein. In dieser Trennung liegt aber eine entscheidende Begrenzung für die Verbesserung von Messsystemen. Mit unserem Ansatz der Computational Optical Metrology (COMet, Computer-integrierte optische Messtechnik) streben wir einen Paradigmenwechsel an, der auf die konsequente Überwindung der Trennung zwischen Objekt und Messsystem mit allen seinen Komponenten zugunsten einer ganzheitlichen Beschreibung aller am Messprozess beteiligten Komponenten zielt.
Der „Tetraeder der optischen Messtechnik“ charakterisiert Messaufgaben und -systeme (Abb. 1) [2]. Er beschreibt Messgeschwindigkeit und Messunsicherheit sowie die Toleranz gegenüber Störungen und den Einfluss des Messobjekts oder der Messsituation. Für jede Kombination von Anforderungen ergibt sich eine charakteristische Füllung des Tetraeders. Die meisten Messsysteme haben ihre Stärken bei einem oder zwei Eigenschaften, die Herausforderung liegt aber in der Kombination aller Eigenschaften! ...
Bildung und Beruf
„Ich verstehe auch die Computernerds, weil ich mich selbst dazuzähle."
Seit Juni 2018 gehört der Physiker Hartmut Sprave als Chief Technology Officer zum Vorstand der MOBOTIX AG in Langmeil.
Schon während des Physikstudiums gründete Hartmut Sprave (51) zusammen mit seinem Bruder ein erfolgreiches Unternehmen. Nach dem Verkauf der Firma war Sprave mehrere Jahre bei der Loewe Technologies GmbH tätig, bevor er im letzten Jahr zur MOBOTIX AG wechselte. Das Softwareunternehmen bietet digitale und netzwerkbasierte Videoüberwachungsanlagen an.
Woher kommt bei Ihnen das Interesse an der Technik?
Als ich elf Jahre alt war, hat mein Vater meinen beiden Brüdern und mir einen Computer geschenkt. Heute ist das nichts Besonderes, aber 1978 war das außergewöhnlich. Ich habe dadurch früh angefangem, selbst zu programmieren. Mit 13 Jahren habe ich für das Elektronikgeschäft meines Vaters eine Lagerverwaltung entwickelt. Die ersten Kundenprojekte folgten zwei, drei Jahre später.
Worum ging es dabei?
In den Ferien habe ich in der Firma meines Vaters mitgearbeitet und insbesondere die Softwareprogrammierung übernommen. Für Melitta haben wir damals die erste Kaffeemaschine mit Brühprofil gebaut oder für den Automobilzulieferer Eberspächer eine Standheizung programmiert...
Physik im Alltag
Menschen
DPG
Gut vorbereitet in das Leben nach der Physik
Anfang Dezember organisierten die junge DPG und der Arbeitskreis Chancengleichheit gemeinsam ein Berufsvorbereitungsseminar im Magnus-Haus Berlin.
Rezensionen
Tagungen
Quantum Chromodynamics and its Symmetries and its Symmetries
679. WE-Heraeus-Seminar
Physics and Applications of Superconducting Nanowire Single Photon Detectors
683. WE-Heraeus Seminar