100 Jahre „Die Rakete zu den Planetenräumen“

Hermann Oberth: Die Rakete zu den Planetenräumen, Reprint der 5. Auflage von 1984, de Gruyter, Berlin 2013, geb., 100 S., 144,95 Euro, ISBN 9783486741872

Hermann Oberth

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Der aus Siebenbürgen stammende studierte Physiker Hermann Oberth (1894 – 1989) verfolgte hartnäckig seine Visio­nen der Raumfahrt, mit denen er schon als Schüler begonnen hatte. Die Lektüre von Jules Vernes „Von der Erde zum Mond“ regten ihn dazu an, die literarische Mondreise nachzurechnen und als unrealistisch zu verwerfen.

Oberth ging es darum, zu zeigen, dass Raumfahrt technisch möglich ist und sogar Menschen in den Weltraum gelangen können. Seine Überlegungen und Rechnungen zur Raketentechnik, den Auswirkungen, denen der Mensch beim Start und im Weltraum ausgesetzt sein würden oder die Idee gigantischer Weltraumsiegel entwickelte er als Physikstudent in Heidelberg. Der Versuch, damit zu promovieren scheiterte. Weder der Nobelpreisträger Philipp Lenard noch der Astronom Max Wolf konnten mit Oberths Arbeit etwas anfangen.

Letztlich musste er seine Promotionspläne aufgeben und seinen Ideen erschienen am 15. Juni 1923 im Oldenbourg-Verlag. Dabei musste Oberth allerdings die Druckkosten übernehmen. Das schmale Buch ist ein wichtiges Dokument der Raumfahrtgeschichte – mit all ihren hellen wie dunklen Seiten. Bereits in seinem wesentlich umfangreicheren Werk „Wege zur Raumschiffahrt“, das 1929 erschien, behandelt auch die Möglichkeit militärischer Anwendungen der Raumfahrt.

„Die Rakete zu den Planetenräumen“ ist wegen seines nüchternen Tons und der vielen Rechnungen eine spröde Lektüre, aber hätte eine preisgüns­tigere und vielleicht sogar kommentierte Ausgabe verdient.

Alexander Pawlak
 

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