22.02.2006

Astroparticle Physics

Grupen

Astroparticle Physics

Mit der zweiten Auflage wurde das fünf Jahre zuvor unter dem Titel "Astroteilchenphysik" erschienene Werk ins Englische übersetzt und erheblich erweitert. Dass das neue Buch gegenüber dem alten auch teurer wurde (37,40 gegenüber 24,95 Euro), mag Studenten, an die sich das Lehrbuch primär richtet, vielleicht stören. Doch nicht nur aufgrund des gesteigerten Umfangs, sondern auch wegen der besseren Ausstattung (gebunden statt broschiert) und der im Gegensatz zur Erstauflage tadellosen Druckqualität geht der höhere Preis durchaus in Ordnung.

Die ersten sieben Kapitel der Erstauflage, die physikalische Grundlagen sowie Beschleunigungsmechanismen und den Nachweis der Cosmic Rays sowie andere experimentelle Techniken behandeln, wurden weitgehend unverändert übersetzt. Beim einen oder anderen Thema, insbesondere bei den Beschleunigungsmechanismen, hätte man sich eine deutlichere Überarbeitung gewünscht. Was sich ganz wesentlich geändert hat, ist der Bereich Kosmologie, der von einem auf fünf Kapitel erweitert wurde. Diese geben - soweit das in einem Lehrbuch bei diesem sich rasant entwickelnden Forschungszweig überhaupt möglich ist - auch den aktuellen Stand der Kenntnis wieder. Neben der Kosmologie im engeren Sinne wird dabei die Physik des frühen Universums, von der Planck-Skala über Inflation, Baryonenerzeugung und Nukleosynthese bis zum Mikrowellenhintergrund behandelt. Während die erste Auflage nur auf die Teilchen- und Astrophysik mit heute (potenziell) messbaren Teilchen als dem einen Standbein der Astroteilchenphysik einging, gibt die Neuauflage auch den Blick frei für deren zweites Standbein, die Teilchenphysik im frühen Universum und den Zusammenhang mit der Kosmologie. Aktuelle Ansätze zur Erklärung von Phänomenen wie z. B. der "Dunklen Energie" sind dabei vielleicht etwas kurz geraten.

Für Studenten, die das Werk im Selbststudium oder auch vorlesungsbegleitend erarbeiten, sind als weitere Neuerung die Übungsaufgaben mit ausführlichen Lösungen am Ende jeden Kapitels hinzugekommen, die sich gut zur Selbstkontrolle eignen. Auch das schon in der ersten Auflage recht umfängliche Glossar ist weiter gewachsen. Insbesondere für Quereinsteiger aus der klassischen Teilchenphysik oder der Astrophysik dürfte das Glossar überaus hilfreich sein. All jenen, die das Buch erst mal durchblättern wollen, um dann einzelne Themenbereiche gründlicher anzuschauen, helfen wieder, wie schon in der ersten Auflage, die am Seitenrand fett gedruckten Stichworte. Als einführendes Lehrbuch in die Astroteilchenphysik ist das Buch jedenfalls bestens geeignet.

Priv.-Doz. Dr. Konrad Bernlöhr, MPI für Kernphysik, Heidelberg

Weitere Infos:
C. Grupen: Astroparticle Physics
Springer, Heidelberg 2005, XIV + 441 S., geb.,
ISBN 3540253122


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