18.09.2003

Atoms and Their Spectroscopic Properties

Shevelko

Atoms and Their Spectroscopic Properties

Von V. P. Shevelko.
Springer Series on Atoms and Plasmas, Vol. 18, Springer, Heidelberg 1997. X + 202 S., 69 Abb., 74 Tab., Hardcover,
ISBN 3-540-61789-2

In vielen Bereichen der Physik, wie beispielsweise der Plasmaphysik oder der Astrophysik, ist ein schneller Überblick und Zugriff auf atomare Daten von großer Bedeutung. Hierfür bietet der vorliegende Band insbesondere für den Ex perimentalphysiker eine große Fülle von Informationen und Zitaten. Dabei ist besonders hervorzuheben, daß neben den üblichen Bereichen der Atomspektroskopie wie Atomstruktur oder Atomspektren die Physik der atomaren Stöße (Elek tron-Atom-Stöße und Ion-Atom-Stöße) gleichberechtigt beschrieben wird.

Die einzelnen Gebiete werden teilweise sehr ausführlich behandelt. So findet man beispielsweise in dem Kapitel über atomare Energieniveaus und Spektren nicht nur Daten über Grob- und Feinstrukturaufspaltungen, sondern auch über Hyper feinstruktur-Aufspaltungen, Isotopie- und Lamb-Verschiebungen. Neben der großen Zahl von Abbildungen und Tabellen bietet der Band auch viele Näherungsformeln, die eine schnelle Abschätzung der entsprechenden physikalischen Größen wie atomare Lebensdauern, Photoionisationswirkungsquerschnitte etc. ermöglichen.

Gegenüber diesen Vorzügen hat das Buch allerdings auch mehrere schwerwiegende Mängel. So ist ganz allgemein die Lektüre durch den sprachlichen Ausdruck, die relativ hohe Zahl von Schreib- und Druckfehlern, die teilweise unglückliche Plazierung der Tabellen im Text und die Verwendung gleicher Symbole für verschiedene physikalische Größen recht mühsam. An mehreren Stellen wird der Leser unnötig verwirrt. Beispielsweise ist die Darstellung des Übergangs von LS- zu jj-Kopplung durch Einelektronenterme oder die Tabellenüberschrift "Radiative lifetimes of autoionizing states" mißverständlich. Insgesamt leidet die Darstellung an dem unterschiedlichen Anspruch der einzelnen Kapitel. So werden beispielsweise das Wasserstoffspektrum und die Wasserstoff-Wellenfunktionen relativ ausführlich behandelt, dagegen jedoch Ausdrücke wie die "fractional parentage"-Koeffizienten, reduzierte Matrixelemente oder nj-Symbole ohne weitere Erklärungen eingeführt.

Da illustrative Abbildungen fehlen und es wenig Hinweise auf experimentelle Methoden gibt, erscheint die Atomphysik gewissermaßen auf eine Formel- und Tabellensammlung reduziert, die als Nachschlage- und Referenzwerk durchaus hilfreich sein kann, die aber insgesamt selbst für den Spezialisten zu uneinheitlich ist.

P. Zimmermann, Berlin

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