24.03.2010

Concepts of Nanochemistry

Cademartiri, L. und Ozin, G. A.

Ziel des vorliegenden Buches ist es, Wissenschaftler der unterschiedlichen Disziplinen Chemie, Physik, Materialwissenschaften, Chemie-Ingenieurwesen, Biologie und Medizin zu motivieren, die Nanochemie für ihre jeweiligen Problemstellungen zu nutzen. Studierenden liefert das Buch eine konzeptionelle Basis zu den Grundlagen und den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Chemie von nanopartikulären Systemen. Erfahrenen Wissenschaftlern dient das vorliegende Buch eher als Einführung in aktuelle Strategien auf dem Feld der Nanochemie; detaillierte Darstellungen von Einzelergebnissen sind hingegen eher nicht zu finden. Dafür verweisen die Autoren bereits in der Einleitung auf ein anderes ihrer Bücher.

Das vorliegenden Buch wird seinen Ansprüchen gerecht. Es stellt die Vielfältigkeit der Nanochemie dar, deren wichtigste Cha-rakteristika sich aus der Form der Teilchen, ihren Oberflächeneigenschaften und der Selbstorganisation zu größeren Strukturen ableiten (Kap. 1), und überzeugt den Leser, dass nur die Interdisziplinarität dieses hoch aktuelle Feld voranbringt.

In den Kapiteln 2 bis 7 werden mit SiO2, Fe2O3, CdSe, Au, Polydimethysiloxan und Kohlenstoff diejenigen Materialsysteme diskutiert, bei denen die systematische Untersuchung von Effekten einer großen Oberfläche, die Auswirkung von Defektstrukturen und die ratio¬nelle Entwicklung von Ordnungsprinzipien in den letzten Jahren zu sehr großen wissenschaftlichen Fortschritten geführt haben. Besonders spannend sind die Fallbeispiele in Kapitel 8; dort wird ausgehend von zwei aktuellen Originalarbeiten (von 2008) die Komplexität nanopartikulärer Systeme bzw. das Ineinandergreifen verschiedener nanochemischer Ansätze diskutiert. Das Kapitel 9 mit dem Titel „Nanochemistry Diagnostics“ gibt mit sehr wenigen Stichworten Auskunft darüber, welche Charakterisierungsmethode welche Informationen liefern kann. Richtigerweise wird auf eine Beschreibung der Methoden komplett verzichtet, denn so eine Beschreibung kann nur unvollständig sein, stattdessen ermöglichen die gegebenen Stichwörter dem Leser die eigenständige Suche nach weiterführender Literatur. Das abschließende Kapitel 10 soll zukünftige Trends in der Nanochemie aufzeigen. Da die Liste der Gebiete, in denen Fortschritte gemacht wurden, aufgrund der Interdisziplinarität des Feldes aber immer unvollständig bleiben muss, wird auch hier richtigerweise nicht ins Detail gegangen.

Insgesamt führt das Buch auf eine sehr ansprechende Weise in die wichtigsten chemischen und physikalischen Aspekte von Nanopartikel-Systemen sowie deren Anwendungspotenzial ein. Die Abbildungen haben durchgehend sehr hohe Qualität und lassen sich hervorragend für Vorlesungen zur Thematik nutzen. Als besonders gelungen empfinde ich, dass wichtige Begriffe aus dem Gebiet der Nanochemie in einer Art Glossar direkt in den Kapiteln am Seitenrand kurz und prägnant erläutert werden. Dadurch bleibt dem Leser umständliches Nachschlagen erspart.

Ich kann das Buch sowohl Einsteigern in die Chemie und Physik von Nanopartikeln als auch erfahrenen Forschern nur wärmstens empfehlen.

Prof. Dr. Michael Wark, Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie, Universität Hannover

L. Cademartiri, G. A. Ozin: Concepts of Nanochemistry

Wiley-VCH, Weinheim 2009, XX + 262 S., brosch., ISBN 9783527325979

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