28.09.2005

Die Top Ten der schönsten physikalischen Experimente

Fäßler, Jönsson (Hrsg.)

Die Top Ten der schönsten physikalischen Experimente

Die Herausgeber und Mitautoren Amand Fäßler und Claus Jönsson, beide Physikprofessoren, veröffentlichen mit diesem Taschenbuch "Die Top Ten der schönsten physikalischen Experimente" in chronologischer Reihenfolge von Eratosthenes bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie beziehen sich hier auf das Ergebnis einer Umfrage der englischen Zeitschrift Physics World nach den zehn "schönsten" physikalischen Experimenten aller Zeiten. Dabei wurde der von Claus Jönsson in Tübingen angestellte Versuch zur Interferenz von Elektronen am Doppelspalt auf den ersten Platz gewählt.

In je eigener Weise interessant und informativ dargestellt sind Galileis Fall-Experimente (G. Graßhoff), Foucaults Pendelversuch (W.P. Schleich), Eratosthenes¿ Messung des Erdumfangs (A. Fäßler), Newtons Entdeckung der Zusammensetzung des Lichts (F. Rex), Rutherfords Entdeckung des Atomkerns (G. Staudt), Millikans Öltröpfchenexperiment (R. Hofmann), Cavendishs Torsionswaagenexperiment (H. Dehnen) und Youngs Interferenzexperiment mit Licht (D. Meschede).

Das Buch dokumentiert Meilensteine der Wissenschaftsgeschichte und vermittelt eine Menge an Mechanik und Hintergrundwissen der Quantenmechanik. Die neun Autoren setzen unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte in der Beschreibung der Experimente und beachten dabei jeweils eine Mischung aus geschichtlich-biografischen Informationen und physikalischen Fakten. Der mathematische und physikalische Anspruch unterscheidet sich nach Umfang und Komplexität.

Die Zusammenstellung ist ausdrücklich im Bewusstsein vorgenommen worden, dass Schönheit subjektiv ist. Fragen und Einwände diesbezüglich sind natürlich nicht ausgeschlossen. Vielleicht hätte man sich mehr Mathematik gewünscht, um die Leuchtkraft der Experimente zu verstärken, oder weniger, um mathematisch ungeübte Interessenten nicht zu erschrecken.

Die neun Autoren verfügen jedenfalls über das Handwerkszeug, Leser auf unterhaltsame Weise in ihren Bann zu ziehen, sie an physikalischer Forschung quasi nachträglich zu beteiligen und ihnen zu grundsätzlichen Erkenntnissen zu verhelfen. Die wechselnden Autoren und die Leichtigkeit, mit der diese aus ihrem fundamentalen Wissensschatz zu schöpfen scheinen, wirken sich positiv auf das Gesamtwerk aus.
Das Buch ist gut aufgemacht, auch mit Abbildungen, Grafiken, historischen Dokumenten und Literaturangaben versehen. Es sollte sich für jeden Leser eignen, der an Physik interessiert ist.


Dipl.-Phys. Matthias Lich, Gießen

Weitere Infos:

A. Fäßler, C. Jönsson (Hrsg.): Die Top Ten der schönsten physikalischen Experimente
Rowohlt Taschenbuch, Hamburg 2005, 188 S., broschiert, 8,90 E,
ISBN 3-499-61628-9


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