Ejnar Hertzsprung- Pionier der Sternforschung
Herrmann
Von D. B. Herrmann.
Springer, Heidelberg 1994. 241 S., 42 Abb., Hardback
ISBN 3-540-57688-6
Für jeden Astrophysiker gehört das Hertzsprung-Russel-Diagramm zum wissenschaftlichen Rüstzeug, und auch der Physiker weiß in der Regel um die zentrale Rolle, die dieses Zustandsdiagramm bei der Erforschung der Sternentwicklung spielt. Allerdings werden nur die wenigsten Näheres über den Mann wissen, auf den jene Temperatur-Leuchtkraft-Beziehung für Sterne zurückgeht. Obwohl Ejnar Hertzsprung erst 1967, im biblischen Alter von 94 Jahren starb, ist über sein Leben und sein umfangreiches Schaffen wenig bekannt. Dabei verdankt die moderne Astronomie dem Wirken Hertzsprungs nicht nur die Entdeckung der Riesen- und Zwergsterne, die ihn um 1909 zur Aufstellung des bekannten Diagramms führte, zudem war er einer der erfolgreichsten Forscher im Bereich der Doppelsterne und veränderlichen Sterne. Hierdurch darf er als einer der bedeutendsten Pioniere der modernen Astronomie und Astrophysik angesehen werden. Die vorliegende Biographie des Berliner Astronomiehistorikers D. B. Herrmann liefert erstmals einen umfassenden und auf langjährigen wissenschaftshistorischen Forschungen beruhenden Überblick zu Leben und Werk des dänischen Astronomen. Er beschreibt Hertzsprung als einen ,,unsozialen" Menschen, der sich ganz seiner Wissenschaft verschrieben hatte und dessen Leben nur wenig von den großen historischen Umbrüchen und Vorgängen dieses Jahrhunderts beeinflußt scheint; erst recht nicht von familiären oder persönlichen Ereignissen. Die vorliegende Biographie vermittelt so nicht zuletzt einen interessanten und sachkundigen Einblick in die astronomische Forschung der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - eingebettet in eine detailreiche und sich auf umfangreiche Archivstudien gründende Beschreibung der einzelnen Lebensstationen Ejnar Hertzsprungs.
D. Hoffmann, Berlin
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