27.04.2006

Encyclopedia of Physics

Lerner, Trigg (Hrsg.)

Encyclopedia of Physics

In dieser Enzyklopädie wird das Gesamtgebiet der Physik sehr sachgerecht in ca. 550 Artikel aufgeteilt. Autoren dieser Artikel sind fast ebenso viele Experten des jeweiligen Fachgebietes, darunter zahlreiche Nobelpreisträger. Die einzelnen Artikel sind teilweise sehr ausführlich, ihre Länge liegt zwischen weniger als einer und mehr als 20 Seiten. Jeder Beitrag wird begleitet von Querverweisen und einer teilweise sehr ausführlichen Bibliografie als Referenz und zur Vertiefung.


Die Enzyklopädie wendet sich an Physiker, die Informationen über Bereiche außerhalb des eigenen Fachgebietes suchen, an Studierende, Lehrer und Schüler und an Wissenschaftsjournalisten, also an alle, die aus privaten und beruflichen Gründen an einer fundierten Darstellung physikalischer Sachverhalte interessiert sind.


Nach 25 Jahren liegt nun die 3. Auflage vor. Die Herausgeber haben sich mit Erfolg bemüht, die Artikel auf den neuesten Stand zu bringen - bei so vielen Mitwirkenden keine leichte Aufgabe. Dies taten teilweise die Autoren der früheren Auflagen, teilweise geschah es durch neue Experten des jeweiligen Fachgebietes. 20 aktuelle Themen wurden neu aufgenommen. Dazu gehören Atomic Trapping and Cooling, Bose-Einstein-Condensation, Complex Systems, Nanobionics, Organic Semiconductors, Fullerenes, Quantum Communication, Photonic Crystals, Solar Neutrinos und andere.



Eine gewisse Heterogenität in der Ausführlichkeit der Beiträge lässt sich wohl kaum vermeiden. Insgesamt erscheint das Werk gut gelungen. Im Detail gibt es auch Anlass zur Kritik. Dazu drei Beispiele: Der Artikel ¿Electroluminescence¿ ist nicht mehr aktuell. Der jüngste bibliografische Hinweis stammt von 1976, das aktuelle Thema OLED fehlt ganz. Der Artikel ¿Molecular Spectroscopy¿ enthält in seiner Bibliografie ca. 250 Referenzen - das ist viel zu viel. Im Artikel ¿Isotopes¿ gibt es eine 12-seitige Tabelle der natürlich vorkommenden Nuklide. Die gehört nicht in ein solches Buch. Auch die Qualität der Abbildungen, insbesondere der Fotos, lässt wie schon in früheren Auflagen teilweise zu wünschen übrig.



Es liegt nahe, die Enzyklopädie mit dem Lexikon der Physik (Spektrum Verlag, 1998 - 2000) zu vergleichen, das sich an eine ähnliche Zielgruppe wendet. Dieses enthält 40-mal mehr Stichworte auf ähnlich vielen Seiten. Naturgemäß sind die einzelnen Texte mit wenigen Ausnahmen ganz wesentlich kürzer, und es fehlt fast immer eine Bibliografie. Für wissenschaftliche Bibliotheken sind beide Werke ein Muss. Der private Nutzer sollte selbst vergleichen, welches der beiden Konzepte seinem persönlichen Bedarf besser entspricht.

Die Aufmachung der erfolgreich revitalisierten Enzyklopädie ist ansprechend, der Preis erscheint angemessen. Insgesamt kann das Buch uneingeschränkt empfohlen werden.


Prof. Dr. Hans Christoph Wolf, Physikalisches Institut der Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 57, 70550 Stuttgart

Weitere Infos:
R. G. Lerner, G. L. Trigg (Hrsg.): Encyclopedia of Physics
Wiley-VCH, Berlin 2005, 3., vollst. überarb. u. stark erw. Aufl., LII + 2991 S., 2 Bd., geb.,
ISBN 3-527-40554-2

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