18.09.2003

Evolutionäre Symmetrietheorie

Hahn, Weibel

Evolutionäre Symmetrietheorie

Von W. Hahn u. P. Weibel (Hrsg.).
Edition Universitas, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1996. 284 S., 104 Abb., kt., DM 68,- (Vorzugspreis für Bezieher der Zeitschrift "Universitas",).
ISBN 3-8047-1422-6

Dieser Band bietet eine ausgearbeitete Dokumentation von Beiträgen zum internationalen Symposium gleichen Namens, das 1993 in Frankfurt am Main stattfand, veranstaltet vom Institut für neue Medien an der Städelschule in Verbindung mit dem Forschungsinstitut Senckenberg und Werner Hahn. Angesichts der großen inhaltlichen Vielfalt der 19 Beiträge aus verschiedenen Naturwissenschaften und Kulturwissenschaften wie auch (ansatz- und ausschnittsweise) der Kunst, ist des Chronisten Pflicht hier wohl eher zu berichten, als sich auseinanderzusetzen.

Die multidisziplinäre Vielfalt und die unterschiedlichen Sichtweisen der Autoren, die aus ganz verschiedenen wissenschaftlichen Erfahrungsfeldern kommen, bieten aus sich selbst heraus Ansätze zu kritischer Auseinandersetzung. Der aufmerksame Leser wird die Differenzierung in der Auslegung der gemeinsamen Oberbegriffe, wie sie im Titel ihre konzentrierte Zusammenfassung finden, zum Anlaß nehmen, die vorgetragenen Ansätze zu prüfen und zu hinterfragen. Ist z. B. eines der häufigsten Stilelemente in diesem Gebiet die Übertragung von Kategorien, so wird dies anderseits strikt abgelehnt, wird Eigenständigkeit betont (wie etwa die Bevormundung der Biologie durch Physiker nachdrücklich zurückgewiesen wird).

So mögen dann die Autorennamen für das stehen, was der geneigte Leser dieser wissenschaftstheoretischen Anthologie hier vertreten finden wird: O. Breidbach, F. Cramer, K. Edlinger, M. Grass hoff, W. F. Gutmann, W. Hahn, H. Haken, I. und M. Hargittai, L. Huber, B. Irrgang, M. Klein, P. Klein, K. Mainzer, D. Nagy, A. Pelster, O. E. Röss ler, H. J. Roth, P. Weibel, M. Weingarten, F. M. Wuketits.

Dieser Band wendet sich wohl weniger an die Insider; sie finden überwiegend Bekanntes, viele vertraute Bilder, Aussagen und Methoden. Für den Newcomer bietet sich eine interessante, bunt gemischte Einführung und Zusammenfassung. Ihm wird eines der wohl zentralen Anliegen dieses Bandes klar: Symmetrie wird nicht mehr als eher statistischer Begriff gesehen, mathematisch durch eine Gruppe von Transformation dargestellt, sondern als Rahmen, Leitbild, Verursacher von Dynamik, von Geschehen, von Entwicklung. Selbstorganisation und Komplexität, Bifurkation und Symmetriebrechung, auch Chaos in der Entwicklung von Systemen sind es, durch additive und geometrische Symmetrien charakterisiert, was evolutionäre Symmetrietheorie meint.

S. Großmann, Marburg

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