18.09.2003

Fundamentals of High-Resolution Transmission Electron Microscopy

Horiuchi

Fundamentals of High-Resolution Transmission Electron Microscopy


Von S. Horiuchi.
Elsevier, Amsterdam 1994. XV + 342 S., Hardcover,
ISBN 0-444-88744-X

Das vorliegende Buch versucht die theoretischen Grundlagen der hochauflösenden Elektronenmikroskopie anhand lichtoptischer Analo gien darzulegen und die Bildentstehung mit Hilfe zahlreicher Beispiele, vorwiegend Hoch temperatur-Supraleiter, zu verdeutlichen. Aufgrund des sehr gut gegliederten Inhaltsverzeichnisses erhält der Leser zunächst den Eindruck, daß der Autor der gestellten Aufgabe gerecht wird. Die Ernüchterung stellt sich jedoch sehr rasch beim sorgfältigen Lesen der insgesamt neun Kapitel ein, von denen sieben rein theoretischer Natur sind. Der Autor ist zwar ein ausgewiesener Experimentator, jedoch überfordert, den theoretischen Teil konsistent, fehlerfrei und dem gegenwärtigen Stand der Forschung entsprechend, darzustellen. Besonders der elektronenoptische Teil und die Behandlung des Abbildungsvorgangs sind sehr fehlerhaft und entsprechen dem Stand von vor zwanzig Jahren. Auch die Kapitel über die Wechselwirkung der Elektronenwelle mit dem Objekt enthalten gravierende fundamentale Fehler. Selbst die zeitabhängige Schrödinger-Gleichung ist falsch angegeben, weil der Autor versucht, die lichtoptische Abbildungstheorie aus dem Standardwerk von Born und Wolf direkt für Elektronenwellen zu übernehmen. Dieses Vorgehen hat außerdem zur Folge, daß unelastische Streuprozesse überhaupt nicht behandelt werden.

Die beiden letzten Kapitel, die sich mit den experimentellen Aspekten der hochauflösenden Elektronenmikroskopie befassen, bilden den besten Teil des Buches. Im Anhang wird noch ein eigenes Fortran-Programm zur Simulation von elektronenmikroskopischen Bildern angegeben. Leider erfährt der Leser nicht, ob das Programm gegenüber den Standardprogrammen (z. B. Stadelmann) von Vorteil ist oder nicht. Die Literaturzitate beschränken sich überwiegend auf Veröffentlichungen japanischer Autoren. Nimmt man an, daß die zahlreichen richtungsweisenden nichtzitierten Arbeiten dem Autor unbekannt sind, lassen sich die vielen Mängel des Buches teilweise erklären. Angesichts dieses Sachverhalts und des sehr hohen Preises dürften viele Leser besser beraten sein, ein billigeres und, was den theoretischen Teil angeht, geeigneteres Standardwerk zu erwerben.

H. Rose, Darmstadt


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