Hidden Patterns
Alanna Stang (Hrsg.): Hidden Patterns. Visualizing Networks at BarabásiLab, Hatje Cantz Verlag, Berlin 2020, 192 S., geb., 40 €, ISBN 9783775748629
Alanna Stang

Skalenfreie Netzwerke lassen sich dadurch charakterisieren, dass deren Knoten nicht zufällig miteinander verbunden sind. Stattdessen haben ‒ grob gesagt ‒ in solchen Netzwerken sehr viele Knoten nur wenige Verbindungen, während wenige Knoten sehr stark verknüpft sind. Ein gutes Beispiel für ein skalenfreies Netzwerk ist das World Wide Web. So weit, so gut – aber dass sich skalenfreie Netzwerke für einen Bildband im Kunst-Verlag Hatje Cantz eignen, mag sicher überraschen. Anlass ist die Ausstellung „Hidden Patterns“ im Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in Karlsruhe, die sich den Netzwerken widmet, die der Physiker Albert-László Barabási mit seinen Mitarbeiter:innen untersucht und visualisiert hat.
Barabási ist Leiter des Center for Complex Network Research an der Northeastern University in Boston und gilt als Pionier auf dem Gebiet komplexer und skalenfreier Netzwerke. Seine Forschung reicht von den Verzweigungen sozialer Medien über die Interaktion von Proteinen bis hin zu den großräumigen „kosmischen Netzwerken“, die von den Galaxien gebildet werden. In Zusammenarbeit mit Designern und Künstlern entstanden und entstehen nicht nur lehrreiche Visualisierungen komplexer Zusammenhänge, sondern auch ästhetisch beeindruckende Gebilde, die mittlerweile auch in Galerien und Museen zu finden sind.
Dieser Bildband enthält neben vielen faszinierenden und zumeist seitenfüllenden Abbildungen der unterschiedlichsten Netzwerke instruktive Hintergrundtexte sowie ein längeres Interview mit Barabási. Ein tolles Geschenk für alle, die sich für die Schnittstellen zwischen Naturwissenschaft, Kunst und Gesellschaft interessieren.
Alexander Pawlak
Weitere Informationen
- Hidden Patterns | Contemporary Art | Hatje Cantz
- A. Pawlak, Verborgene Muster (Physik Journal Nachrichten, 28. April 2021)