How the Laser Happened. Adventures of a Scientist
Townes
How the Laser Happened. Adventures of a Scientist
Von C. H. Townes.
Oxford University Press, Oxford 1999. 200 S., hardback,£ 25.00.
ISBN 0-19-512268-2
Der Titel des Buches ist großartig formuliert: "How the laser happened". Wie begab es sich, dass der Laser, dieses Artefakt, in die Welt kam (das Licht der Welt erblickte), der Laser, der doch nur ein weiteres Mitglied ist in der großen Familie der künstlichen Lichtquellen, jedoch sich auszeichnet mit zwei besonderen Eigenschaften, nämlich im hohen Maße zeitlich und räumlich kohärent und dabei bis zu Leistungen von extremer Größenordnung skalierbar zu sein?
Dieses Buch rankt sich vornehmlich um den Laser, eine Erfindung, die Wissenschaft und Technik extrem stimulierte, die die bereits als abgeschlossen angesehene Optik zu großen neuen Ufern brachte, die der Spektroskopie eine unglaubliche Renaissance bescherte und die mehrere technische Gebiete, wie z.B. die Datenübertragung revolutionierte. Wohl für jeden, der im Umfeld der Laser arbeitet, ist es daher reizvoll, seine historischen Wurzeln zu erkennen und seine Erfindung noch einmal nachzuerleben.
Obwohl der Laser Zentralpunkt der Abhandlung "How the laser happened" ist, bietet das Buch viel mehr. Es vermittelt, wie Wissenschaft lebt, wie sich große Entdeckungen und Erfindungen ereignen. Wissenschaft wächst am großen Wissenschaftsbaum, der von vielen Wissenschaftlern genährt und gepflegt wird. Neue wissenschaftliche Früchte wachsen in den Spitzen des Baumes und nur die überragenden Wissenschaftler sind groß genug, die reifenden Früchte zu pflücken.
Zu diesen überragenden Wissenschaftlern gehört Charles H. Townes, der im Buch viel über sein Leben, seine Entwicklung schreibt, wie sich sein Leben in der Wissenschaft erfüllte und wie sich in der Kommunikation mit Kollegen Wissenschaft formte.
Townes schreibt in Ausschnitten sehr spannend Wissenschaftsgeschichte - so die Evolution vom Maser zum Laser - und am Rande erfahren wir auch vom allzu menschlichen Geschehen um die Wissenschaft. Dazu gehören die langwierigen Patentauseinandersetzungen und Townes bekennt seine damalige Unzufriedenheit, weil selbst Patentanwälte von Bell Telephone die technische Bedeutung des Lasers nicht zu erahnen vermochten. Entschuldigend mag man heute festhalten, dass die bei der Erfindung des Lasers von der gesamten wissenschaftlichen Gemeinschaft beflügelte Phantasie sehr blässlich im Lichte der heutigen Bedeutung des Lasers erscheint.
Das Buch gibt noch eine wesentliche Botschaft. C. H. Townes ist ein engagierter Wissenschaftler, auch interessiert an wirtschaftlichen Anwendungen, und er war ein begehrter Berater in politischen Kreisen. Wissenschaft hat eine größere Chance, wenn - so wie C. H. Townes es pflegte - auf eine höhere Kohärenz zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik geachtet wird.
Das Buch von C. H. Townes hat viel Inhalt. Es ist genüsslich zu lesen, für jeden der Wissenschaft liebt.
Prof. Dr. Herbert Welling, Institut für Quantenoptik, Universität Hannover
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