18.09.2003

J.J. Thomson and the Discovery of the Electron

Davis, Falconer

J.J. Thomson and the Discovery of the Electron

Von E.A. Davis u. I.J. Falconer.
Taylor & Francis, London 1997. XXVII + 243 S., paperback,
ISBN 0-7484-0720-0

Im Zusammenhang mit den zahlreichen Würdigungen von J. J. Thomsons Beitrag zur Entdeckung des Elektrons 1897 legten E. A. Davis und I. J. Falconer im Jubiläumsjahr eine Dokumentation vor, die Elemente einer Biographie, eines wissenschaftshistorischen Essays sowie eines reprographischen Nachdrucks wichtiger Originalarbeiten J. J. Thomsons vereinigt. In biographischer Hinsicht wird J. J. Thomsons Ausbildung dargestellt, seine frühe Forschungstätigkeit sowie sein jahrzehntelanges, über die Phase der Entdeckung des Elektrons weit hinausragendes Wirken als Professor am Cavendish Laboratory, einschließlich des Einflusses auf seine Doktoranden. Schwerpunkt der wissenschaftshistorischen Betrachtung sind jedoch die Jahre 1890 bis 1900, in denen es J. J. Thomson aus der Sicht vieler Zeitgenossen gelang, experimentelle Beweise für ein korpuskulares Elektron, für das von ihm sogenannte "corpuscle", zu geben. Dokumentiert wird dabei die materielle Basis der Entdeckung, also Thomsons Gasentladungsexperimente, die Unterscheidung von Röntgen- und Kathodenstrahlen und vor allem die verschiedenen Ansätze, Kathodenstrahlen experimentell zu manipulieren, etwa durch Ablenkung in elektrischen und magnetischen Feldern, um Aussagen über die Natur und insbesondere über die spezifische Ladung des Teilchens zu bekommen. Hierher gehören die als Faksimile abgedruckte Arbeit "The Relation between the Atom and the Charge of Electricity Carried by it" aus dem Philosophical Magazine von 1895, die 1897 in den Proceedings of the Royal Institution bzw. im Philosophical Magazine erschienenen Arbeiten mit den Titeln "Cathode Rays" sowie "On the Masses of the Ions in Gases at Low Pressures". Wichtige Fragen, die insbesondere Isobel Falconer in anderem Zusammenhang gestellt und beantwortet hat, nämlich die der Einbettung der Arbeiten J.J. Thomsons in die zeitgenössischen Teilchen- und Ätherkonzepte, die Frage nach der Popularität und publizistischen Durchsetzungsfähigkeit J.J. Thomsons, werden allenfalls gestreift. Aufgrund des bescheidenen Umfangs und wegen der durch das Jubiläumsjahr verursachten Konzentration auf J.J. Thomson, wird auch der zeitlich außerordentlich gedehnte Entdeckungs- und Durchsetzungsprozeß, samt der zahlreichen Mitentdecker auf dem Kontinent, nur am Rande erwähnt. Die Verdienste des Buches liegen also weniger in der Darstellung eines komplexen Formierungsprozesses eines physikalischen Konzeptes als in den biographischen Bemerkungen, in den Hinweisen auf Archivmaterialien sowie in den (zum Teil auszugsweise) abgedruckten Originalarbeiten.

W. Kaiser, Aachen

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