04.03.2008

Max Planck, Wissenschaft und Leben

Max Planck, Wissenschaft und Leben, Hrsg. v. Klaus Sander, Supposé, Köln 2003, 2 CDs, 105 Min.

Klaus Sander (Hrsg.)

Max Planck hat in seinen späten Jahren eine reiche Vortragstätigkeit entfaltet. Er äußerte sich über seine wissenschaftliche Laufbahn ebenso wie über fundamentale Probleme der Wissenschaft, Kultur und Religion. Seine allgemeinverständlichen Vorträge sind immer noch lesenswert. Die wichtigsten davon sind (mit nur wenigen Überschnei-dungen) im Anhang zur Planck-Biografie von John Heilbron und in dem von Hans Roos und Armin Hermann herausgegebenen Sammelband „Vorträge, Reden, Erinnerungen“ enthalten.

Dank der beiden 2003 von Klaus Sander herausgegebenen CDs „Wissenschaft und Leben“ ist Max Planck auch wieder hörenswert geworden. Die beiden elegant aufgemachten CDs enthalten so gut wie alle erhaltenen Tonauf-nahmen von Max Planck. Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 1936 bis 1945 und beinhalten zumeist Radiovor-träge über Sinn und Wesen der Wissenschaft, insbesondere der Physik, und ihrem Verhältnis zu Technik, Philosophie und Religion. Spannend dabei ist, wie die Zäsur der ersten Atombombenexplosionen im August 1945 in Plancks Ausführungen über die Kernkraft einfließt. Daneben finden sich Aufnahmen biografischen Inhalts − etwa die über 20-minütige „Selbstdarstellung“, Tonspur eines Filmporträts von 1942+) − und zwei kurze Interviews aus den letzten Lebensjahren Plancks.

Ein Highlight ist ein Mitschnitt der Festsitzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zum 80. Geburtstag von Max Planck. Hier wird der Hörer Zeuge einer oft heiteren und herzlichen Atmosphäre. Im Kreise der Fachkolleginnen und -kollegen zeigen sowohl der Festredner Arnold Sommerfeld als auch Max Planck eine gehörige Portion Humor, die man in ihren Veröffentlichungen vergeblich suchen wird.

Die Tonqualität der Aufnahmen ist in Anbetracht ihres Alters erstaunlich gut, in einigen Aufnahmen hört man gar das Rascheln des Manuskripts. Schwankungen in der Lautstärke oder Rauschen beeinträchtigen das Hörvergnügen nur höchst selten. Das beiliegende Booklet enthält den Lebenslauf, den Max Planck im Jahre 1922 für die Akademie der Wissenschaften in Wien schrieb, eine detaillierte tabellarische Bio-Bibliografie sowie einen ausführlichen Nach-weis der Tondokumente.

Allen, die sich für Max Planck interessieren, kann ich dieses vorbildlich ausgestattete CD-Set ans Ohr legen.

Alexander Pawlak

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