18.09.2003

Optische Spektroskopie

Schmidt;

Optische Spektroskopie

Von W. Schmidt.
2. Aufl., WILEY-VCH, Weinheim 2000. XVIII + 372 S., 223 Abb., 14 Tab., Broschur,
ISBN 3-527-29828-2

Dieses Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die sich mit den praktischen Aspekten der Spektrophotometrie vertraut machen wollen, wie z.B. mit den verschiedenen Verfahren der optischen Spektralanalyse und ihren Anwendungen in der analytischen Bestimmung von atomaren und molekularen Komponenten in zu untersuchenden Proben. Der Autor ist Biophysiker und deshalb sind die meisten Beispiele aus dem Bereich biologisch-relevanter Moleküle gewählt.

In einem sehr knappen Überblick werden die wichtigsten physikalischen Grundlagen der Spektroskopie, nämlich die Entstehung atomarer und molekularer Spektren behandelt. Der instrumentellen Ausrüstung in einem spektroskopischen Labor ist Kapitel 3 gewidmet, in dem Lichtquellen, Detektoren, Monochromatoren und optische Anordnungen für die Durchführung spektroskopischer Messungen vorgestellt werden.

Den Hauptteil des Buches füllen die verschiedenen Verfahren der Photometrie, wie die Absorptions- und Lumineszenz-Photometrie, die photoakustische Spektroskopie, sowie Verfahren, die auf dem Zirkulardichroismus und der optischen Rotation vieler Substanzen beruhen. Ein eigenes Kapitel ist Verfahren gewidmet, deren Grundlage die Streuung und Reflexion von Strahlung ist, wie z.B. die Raman-Spektroskopie oder die Reflexions-Spektroskopie.
Die Infrarotspektroskopie wird etwas stiefmütterlich behandelt, obwohl ihr ein eigenes Kapitel gewidmet ist. So wird z.B. über Fourier-Spektrographen, die doch in der Spektroskopie immer breitere Verwendung finden, nur gesagt, dass sie sehr teuer sind, eine Erläuterung ihres Prinzips ist nur indirekt im Zusammenhang mit Korrelationen zu finden. Auch die physikalischen Grundlagen der Infrarotspektren von Molekülen werden missverständlich mit dem Leuchtelektron in Verbindung gebracht, obwohl hierfür der Kern anteil des Dipolmomentes verantwortlich ist.

Der Autor hat sich in seinem Buch für eine mehr qualitative als quantitative Beschreibung entschieden. Dies hat den Vorteil, dass trotz des beschränkten Gesamtumfangs die wichtigsten Aspekte der anwendungsorientierten Spektralphotometrie erfasst werden können. Der Nachteil ist, dass ein tieferes Verständnis vieler Abschnitte des Buches die Lektüre zusätzlicher Literatur erfordert. Diese ist zwar am Ende jedes Kapitels angeben, aber für den Leser nicht immer gleich zur Hand.

So gibt dieses Buch zwar einen guten Überblick über eine Reihe von Methoden und Instrumentierung der optischen Spektrophotometrie, in dem die wichtigsten Aspekte dieses Gebietes vorgestellt, aber nicht sehr gründlich behandelt werden. Für den Praktiker gibt es nützliche Hinweise. Leser, die alles etwas genauer verstehen wollen, müssen andere Bücher zur Hand nehmen.
Prof. Dr. Wolfgang Demtröder, Fachbereich Physik, Universität Kaiserslautern

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