24.06.2003

Optoelectronics

Rosencher und Vinter


Optoelectronics
Von E. Rosencher und B. Vinter. Cambridge University Press, Cambridge 2002. 744 S., Paperback, 39,95 £. ISBN 0-521-77813-1 (bestellen)

Die Optoelektronik beschreibt als Schnittstelle zwischen Optik und Elektronik die Prozesse und Methoden der Generation, Konversion und Detektion von Licht. Nicht zuletzt wegen der enormen wirtschaftlichen und technologischen Bedeutung wird das Thema oft eher von Ingenieuren als von Physikern behandelt, wenngleich es als Symbiose der Optik, Quantenmechanik, Elektrodynamik und Festkörperphysik gut in ein Physikstudium passt. Insofern bildet das Buch von Rosencher und Vinter, das nun in englischer Übersetzung erschienen ist, eine sehr willkommene Abwechslung. Die beiden französischen Physiker versuchen, die grundlegenden Prinzipien der Optoelektronik in einem quantenmechanischen bzw. quantenoptischen Rahmen zu beschreiben, ohne dabei konkrete Anwendungen aus den Augen zu verlieren. Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut und besteht aus 13 Kapiteln, die größtenteils auch unzusammenhängend durchgearbeitet werden können. Die einzelnen Kapitel sind mit ausführlichen Anhängen versehen, in denen tiefergehende Herleitungen oder Anwendungen besprochen werden. Auf Übungsaufgaben wurde verzichtet, dafür sind Beispielaufgaben in den Text eingebunden.

Der erste Teil des Buches beschäftigt sich auf über 120 Seiten mit der Quantenmechanik des Elektrons, des Photons und der Elektron-Photon-Wechselwirkung. Obgleich dieser Stoff aus einschlägigen Büchern erarbeitet werden könnte, besteht hier gerade der Reiz darin, die wichtigsten quantenmechanischen Grundlagen der Optoelektronik stets zur Hand zu haben. Der Text eignet sich somit sowohl als kompakte Einführung in die Optoelektronik wie auch als Nachschlagewerk. Neben einer ausführlichen Abhandlung der elektronischen und optischen Eigenschaften von Halbleitern, Heterostrukturen und Quantentrögen sowie geläufigen Bauelementen, werden auch Laser, Wellenleiter und die optische Frequenzkonversion in zusammen hängender Weise diskutiert.

Es ist etwas bedauerlich, dass die englische Übersetzung fünf Jahre auf sich warten ließ, da aktuelle Themen der Optoelektronik wie organische Halbleiter, Quantenpunkte oder Spintronics überhaupt keine Erwähnung finden. Neben ausführlicheren Übungsauf gaben wäre eine Auflistung der wichtigsten Primärliteratur wünschenswert, da lediglich auf einige wenige weiterführende Quellen verwiesen wird. Zusammenfassend ist das Buch jedoch als physikalisch fundierte Einführung in die Optoelektronik empfehlenswert.
Dr. John Lupton, Department of Physics and CeNS, Universität München

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