18.09.2003

Photonik

Fouckhardt

Photonik

Von H. Fouckhardt.
Teubner, Stuttgart 1994. 272 S., kart.,
ISBN 3-519-03099-3

Eine Einführung in die integrierte Optoelektronik und technische Optik


Gleich beim Durchblättern des Buches von Henning Fouckhardt bekommt man Appetit, darin zu lesen. Dieser erste positive Eindruck ist vor allem den zahlreichen gut gemachten Illustrationen zu verdanken, die Andreas Schürmann im Rahmen seiner Ausbildung zum Technischen Illustrator angefertigt hat. Auch der Text des Buches ist leicht zugänglich, und dem Autor gelingt es immer wieder, durch interessante Argumente und Analogieschlüsse langatmige Rechnungen zu vermeiden. Die wesentlichen Zusammenhänge werden von unterschiedlichen Seiten beleuchtet, und es finden sich zahlreiche Querverweise zu anderen Disziplinen aus Physik und Technik. Diese Art des Lernens fördert das intuitive Verständnis des Stoffes und ermuntert zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise.

Das Buch beginnt mit einer zusammenfassenden Darstellung der geometrischen Optik und der Wellenoptik. Dann folgen zwei kurze Abschnitte zur Fourier-Optik und zur Holografie. Sehr gut ist das Kapitel zur Wechselwirkung von Licht und Materie gelungen. Die physikalischen Grundlagen der Photonik werden mit einem kleinen Ausflug in die Physik der Halbleiterbauelemente abgeschlossen. Die restlichen hundert Seiten des Buches widmen sich den photonischen Bauelementen mit Kapiteln über Wellenleiter, Halbleiterlaser, Modulatoren und Richtkoppler.

Das Buch ist in erster Linie zum Einstieg in das Gebiet der Photonik geeignet und wendet sich an eine Leserschaft, die an den disziplinübergreifenden Zusammenhängen interessiert ist. Es käme natürlich einer Quadratur des Kreises gleich, wenn es gelänge, auf weniger als 280 Seiten das recht umfangreiche Gebiet der Photonik erschöpfend darzustellen, aber dies war offensichtlich auch nicht das Ziel des Autors. Das Buch hat somit zahlreiche größere Lücken, worauf bereits in der Einleitung hingewiesen wird. Sehr wichtige Komponenten der Photonik wie Leuchtdioden, Photodetektoren, DFB-Laser und Glasfasern werden gar nicht behandelt, und das Kapitel über die Herstellungstechnologie optoelektronischer Bauelemente ist sehr dürftig ausgefallen. Das Buch von H. Fouckhardt ist somit kein Ersatz, aber eine sinnvolle und sehr empfehlenswerte Ergänzung zu wesentlich umfangreicheren Lehrbüchern, welche zwar Anspruch auf Vollständigkeit erheben, aber wegen ihrer detaillierten Darstellung oft den Blick auf die wesentlichen Zusammenhänge verbauen.

P. Unger, Ulm

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