Physik-Didaktik
Mikelskis, H. F. (Hrsg.)
In den einzelnen Unterabschnitten arbeiten die Autoren relevante Wissenselemente auf, die eine solide Grundlage erfolgreichen Unterrichtens bilden. Unterrichtende werden sich daraus bei Bedarf auch abschnittsweise – und dies auch abweichend von der vorgegebenen Gliederung – gewinnbringend bedienen können. Dabei werden sie auch erleben und hoffentlich zu schätzen wissen, dass ihnen durch die Zusammenarbeit von zwölf Autoren auch sehr individuelle, einander ergänzende Blickweisen auf Physikunterricht geboten werden.
Begrüßenswert ist insbesondere der ständige Wechsel zwischen theoretischen Hintergrundinformationen und Beispielen aus der Praxis. Zwar hätte der Bezug der Beispiele zur jeweils dargestellten Theorie das eine oder andere Mal noch deutlicher ausfallen können. Dies schmälert aber den Gesamteindruck eines insgesamt praxisrelevanten Lehrwerkes nicht.
Ob eine Begründung des Physikunterrichts zwingend immer am Anfang eines Lehrbuches stehen muss, welches für Leserinnen und Leser gedacht ist, die sich bewusst für dieses Unterrichtsfach entschieden haben, ist sicher diskussionswürdig. Die hier einleitend platzierte Verortung der Physikdidaktik zwischen ihren verschiedenen Bezugswissenschaften und ihre eigene Stellung als forschende und entwickelnde Disziplin bereichert aber die dazugehörige Diskussion, die auch in der Schulpraxis weiteren Raum einnehmen sollte.
Für die angehenden und praktizierenden Lehrerinnen und Lehrer werden besonders die immer wieder eingeflochtenen Unterrichtsbeispiele exemplarisch Anknüpfungspunkte für eine eigenständige Umsetzung im Physikunterricht der Sekundarstufe I und II bieten. Die zahlreichen Literaturverweise machen die selbstständige Vertiefung des Dargebotenen möglich und regen dazu auch an. Mit den angefügten Serviceseiten machen die Autoren ohnehin deutlich, dass dieses Buch ein (berufs-)lebenslanges Studium der Physikdidaktik nicht ersetzt, sondern auf aktuellem Stand in dieses vielschichtige Fachgebiet einführt.
Piet Schwarzenberger, Freie Universität Berlin, Didaktik der Physik und
Dipl.-Phys. Martin Erik Horn, Landesinstitut für Schule und Medien Brandenburg