22.02.2006

Pluto and Charon

Stern, Mitton

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Pluto and Charon

Rund fünfzig Jahre ist es her, dass die ersten Raumsonden unseren Planeten verließen, um das Weltall zu erforschen. Eine Flotte von Sonden folgte, und heute sind alle Planeten unseres Sonnensystems zumindest einmal von einer Raumsonde angeflogen worden - alle bis auf einen. Ein halbes Jahrhundert nach Beginn des Raumfahrtzeitalters ist Pluto der letzte "unerforschte" Planet unseres Sonnensystems. Entsprechend spärlich ist unser Wissen über diese ferne Welt und ihren Begleiter Charon, und man fragt sich unwillkürlich, wie es Alan Stern und Jacqueline Mitton möglich sein soll, ein ganzes Buch damit zu füllen - und wird überrascht! Hinter dem schlichten Titel verbirgt sich eine spannende Geschichte aus 100 Jahren Planetenforschung von der Suche nach "Planet X" zu Beginn des letzten Jahrhunderts bis hin zur ersten geplanten Pluto-Sonde "New Horizons", die im Januar 2006 ihren Weg zum Pluto angetreten hat.

Gespickt mit kleinen Anekdoten und Fotos der Beteiligten beschreibt das Buch die mühselige und langwierige "Detektivarbeit" der "Plutophilen", jener Planetenwissenschaftler, die sich der Erforschung Plutos und seines Mondes verschrieben haben. Ganz nebenbei erhält man eine allgemein verständliche Einführung in wichtige Methoden der Planetenforschung und einen Einblick in die Entstehung unseres Sonnensystems und in dessen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten.

Im Lauf der Lektüre offenbart sich so nicht nur eine bizarre fremde Welt ganz am Rande unseres Sonnensystems. Man erhält zudem einen sehr kurzweiligen Einblick in viele weitere faszinierende Aspekte der Planetenforschung. Da verzeiht man gerne den an einigen Stellen recht offen zelebrierten US-Patriotismus, der auf empfindliche europäische Gemüter irritierend wirken mag. Doch ist die Erforschung des Pluto eine in weitesten Teilen amerikanische Geschichte, auf die wohl zu Recht mit Stolz zurückgeblickt werden darf, zumal Alan Stern, einer der Autoren des Buches, einen nicht unerheblichen Anteil daran hatte.

Wissenschaftlich fundiert und dabei immer spannend und lebendig geschrieben spricht das Buch Fachpublikum und interessierte Laien gleichermaßen an. Der klar strukturierte chronologische Erzählstil erlaubt es, in nachvollziehbaren Schritten an der Erforschung von Pluto und Charon teilzuhaben, und vermittelt eindrucksvoll ein Gefühl für die Komplexität und große Faszination der Planetenforschung.
Aber Vorsicht - Anzeichen von "Plutophilie" sind beim unvorsichtigen Leser nach der Lektüre des Buches nicht auszuschließen!

Dr. Julia Lanz, Institut für Geologie und Paläontologie, Universität Stuttgart

Weitere Infos:
A. Stern und J. Mitton: Pluto and Charon
Wiley-VCH, Berlin 2005, 2. Aufl., XIII + 244 S., geb.
ISBN 3527405569
 

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