17.02.2015

Quirky Quantum Concepts

E. Michelsen: Quirky Quantum Concepts, Springer, Heidelberg 2014, XIX + 361 S., broschiert, 37,44 €, ISBN 9781461493051

E. Michelsen

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Eric Michelsen, Lecturer an der University of California in San Diego, versucht in seinem Buch „Quirky Quantum Concepts“, ausgewählte Aspekte des quantenmechanischen Anfänger-Curriculums zu behandeln, die seiner Meinung nach in Lehrbüchern oft vernachlässigt werden oder Verwirrung stiften. Der Autor betont zwar, dass es sich nicht um ein gängiges Lehrbuch handelt, jedoch kommt man beim Betrachten der Inhaltsübersicht gerade zum Schluss: Quanten­mechanik as usual. Es finden sich dort die zugehörige lineare Algebra und die anderen üblichen Themen wie Streuung, Spin, Drehimpuls, Atome etc.

Man würde erwarten, dass ein Buch mit solchem Anspruch Studierende besonders didaktisch durch konzeptionell schwierigen Stoff führt. Leider ist das Gegenteil der Fall. Sätze über einen Potentialtopf mit Stufe wie „the perturbation in ψ from the discontinuity decays rapidly away from the transition“ oder die Stilblüte „an Lz eigenstate has unbounded linear momentum near the north pole“ sind bestenfalls verwirrend und schlimmstenfalls gefährlich, nämlich wenn Studierende sowas in Prüfungen nachplappern.

Der Autor versucht aus scheinbar pädagogischen Gründen, ein Konzept lokaler Operatoren durchzuhalten und bevorzugt Ortsdarstellung zu verwenden, selbst im Kapitel über die Diracsche Bra-Ket-Notation. Dies führt zu aberwitzigen Behauptungen, wie beispielsweise |ψ〉 = ψ(x). Weitere steile Thesen sind, dass Spin-1/2-Teilchen eigentlich Spin-√3/2-Teilchen seien (da ja S = √Sx2 + Sy2 + Sz2), stationäre Zustände sich „bewegen“ und Drehimpulsvertauschungsrelationen – inklusive – klassisch herzuleiten sind. Ich könnte diese Liste seitenlang fortsetzen.

Die übermäßig lockere Sprache mag Geschmackssache sein, führt aber meiner Meinung nach zu unangenehmer Geschwätzigkeit und nervt. Kapitelüberschriften wie „A funny operator“ oder Sätze wie „Any observation by a person is necessarily macroscopic, because people are big.“ sowie „A wave function is some unknown ,thing‘ that oscillates.“ sollen wohl ansprechend auf Studierende wirken. Auf mich wirken sie wie das gesamte Buch lediglich eigenartig bzw. quirky.

Dr. Yaroslav Lutsyshyn, Institut für Physik, Universität Rostock

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