Quanten
Robert Löw: Quanten, Reclam, Ditzingen 2024, brosch.,
100 Seiten, 12 Euro, ISBN 9783150207123
Robert Löw

Die kompakten Bände der Reihe „Reclam 100 Seiten“ widmen sich den unterschiedlichsten Themen und Personen in unterhaltsamer Form. Der Quantenphysiker Robert Löw von der Universität Stuttgart legt nun den Band über Quanten vor. Das ist angesichts des komplexen Themas ambitioniert.
Ausgangspunkt sind die Experimente mit dem Schwarzen Körper und Plancks berühmte Quantenhypothese. Dem räumt Löw großzügig Platz ein, bleibt aber unentschieden, ob er lieber die Historie erzählen oder Plancks Idee aus einer modernen Perspektive aufbereiten möchte. Das dürfte das Verständnis für Laien, für die das Büchlein gedacht ist, erschweren. Aussagen wie „Die Kombination aus Quantenphysik und Relativitätstheorie macht aus Licht ein echtes Teilchen.“ (S. 30) wirken prägnant, sind aber bei einem so schwer zu fassenden Phänomen wie Licht irritierend. Das gilt beispielsweise auch für den biografischen Abriss zu Werner Heisenberg, dessen Name seltsamerweise in der Wortwolke auf dem Cover fehlt. Das ist alles locker-flockig formuliert, aber nicht mal hier wird die Matrizenmechanik erwähnt. Und es scheint, als ob Löw die Geburtsstunde der Quantenmechanik nicht 1925, sondern 1927 ansetzt, als die Kopenhagener Deutung formuliert wurde. Dafür hat Heisenberg nicht den Nobelpreis erhalten.
Letztlich gelingt Löw immerhin ein launiger Überblick, indem er viele Aspekte der Quantenphysik und ihre enorme Tragweite von Anwendungen zur Sprache bringt, nur sollte man nicht unbedingt alles auf die Goldwaage legen.
Alexander Pawlak