18.09.2003

Science as a Questioning Process

Sanitt

Science as a Questioning Process

Von N. Sanitt.
IOP, Bristol 1996. XII + 172 S., hardback, £ 20.-.
ISBN 0-7503-069-7

Der Autor unternimmt den kühnen Versuch, für theoretische Modelle, nicht nur aus der Physik, sondern auch der Biologie und der Literatur, einen gemeinsamen Rahmen zu finden, um zu zeigen, daß die Naturwissenschaften nicht nur der technischen Entwicklung dienen, sondern einen wesentlichen Teil des intellektuellen Lebens und der Kultur der Menschen darstellen.

Dazu wird im Rahmen der Graphentheorie das "zetetische" Modell entwickelt. Vertizes stellen Fragen dar, während die gerichteten Verbindungsbogen (Digraphen) Antworten repräsentieren. Die Graphen enthalten keine geschlossenen Zyklen (azyklische Digraphen), und sie erfüllen einige weitere Bedingungen. Durch eine Untersuchung der Struktur der Graphen soll es möglich sein, zu beurteilen, ob Theorien relevant,
isomorph, entwicklungsfähig und wissenschaftlich sind. Dieses Modell wird auf verschiedene physikalische Theorien (Quantenmechanik, Re lativitätstheorie, dunkle Materie, Theory of
everything), aber auch auf die Darwinsche Evolution, künstliche Intelligenz, neuronale Netzwerke und philosophische Fragen (Objekt-Subjekt, Bewußtsein, Neugier, was heißt verstehen?, etc...) angewandt.

Das Ziel der zetetischen Betrachtungsweise ist nicht Wahrheit. Antworten erfüllen die Rolle von Relationen zwischen Fragen. Fragen sollen die endgültigen Invarianten sein, die sich auch beim Fortschritt der Wissenschaft nicht ändern. Daher gibt es auch keine endgültige wissenschaftliche Wahrheit, sondern nur eine kombinatorische Struktur zwischen Fragen.

Dieses Buch versucht einen ungewöhnlichen Zugang zur Wissenschaftstheorie. Nach meinem Dafürhalten vermag es aber fundamentale Fragen nicht befriedigend zu beantworten. Es bleibt alles doch sehr im Formalen, und der Geist der Naturwissenschaft wird recht einseitig dargestellt. So etwa bleibt die Tatsache völlig vernachlässigt, daß neue Theorien die alten nicht als unrichtig erweisen, sondern sie als Grenzfall enthalten (z.B. New tonsche gegen relativistische Mechanik). Wenn es auch keine absolute wissenschaftliche Wahrheit gibt, so stellt der Wissenschaftsprozeß doch einen stetigen Fortschritt in der Wahrheitsfindung dar. Für naturwissenschaftlich-philosophisch interessierte Leser enthält das Buch aber eine Reihe von anregenden Ideen.

H. Schopper, Genf

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