Solar Electricity
Markvart
Von T. Markvart (Hrsg.).
Wiley, Chichester 1994. XIX + 228 S., Softcover,
ISBN 0-471-94161-1
Das Buch ist aus einem Kurzlehrgang hervorgegangen, der jährlich einmal an der Universität von Southampton zum Thema Solarenergieumwandlung und -anwendung abgehalten wird. Es wendet sich zwar an Studenten der Elektrotechnik, des Maschinenbaus und der Physik, dürfte aber wegen seiner knappen Darstellung und guten Verständlichkeit - es werden praktisch bei keinem Thema fundierte Vorkenntnisse vorausgesetzt - auch im Beruf stehende Techniker und Ingenieure sowie technisch interessierte Laien ansprechen, die an mehr als nur einem populärwissenschaftlichen Überblick interessiert sind. In sieben Kapiteln werden die wichtigsten Aspekte der photovoltaischen Stromerzeugung abgehandelt: solare Strahlungscharakteristik, Aufbau, Wirkungsweise und Herstellungsverfahren der wichtigsten Solarzellentypen, Struktur und Dimensionierung photovoltaischer Systeme sowie ihre Leistungsanpassung an entsprechende Verbraucher (mit zahlreichen praktischen Fallbeispielen), Umweltgesichtspunkte, die bei Herstellung, Betrieb und Entsorgung photovoltaischer Anlagen von Bedeutung sind, Konzentratorsysteme sowie Aspekte der Wasserstoffwirtschaft.
Die Stärke des Buches macht zugleich auch seine Schwäche aus: bei dem vergleichsweise geringen Umfang von 220 Seiten und der Fülle des behandelten Stoffes können die meisten Themen letztlich nur angerissen werden. Dennoch bietet das Buch zweierlei: einerseits ermöglicht es dem Nicht-Fachmann den Einstieg in dieses interessante interdisziplinäre Gebiet, andererseits bietet es auch dem Spezialisten aus einer für die Photovoltaik relevanten Disziplin Einblicke in benachbarte Fachgebiete (beispielsweise weiß sicherlich nicht jeder mit der Funktionsweise einer Solarzelle grob vertraute Materialwissenschaftler, wie man ein PV-Modul immer am Arbeitspunkt betreibt). Bei der Knappheit der Darstellung wäre allerdings eine etwas erweiterte Bibliographie wünschenswert gewesen. Dies betrifft insbesondere das Kapitel ,,Solarzellen". An dessen Ende findet man lediglich Verweise auf Standard-Lehrbücher zur Photovoltaik, jedoch keinerlei Hinweise auf aktuelle, den Stand der Forschung widerspiegelnde Arbeiten etwa zu Dünnschicht-Systemen, obgleich diese relativ ausführlich behandelt werden und sich gerade dieses Gebiet in rascher Entwicklung befindet. Auch werden neuere, unkonventionelle Konzepte in der Photovoltaik (etwa das der Sensibilisierungssolarzelle) nicht erwähnt. Interessant hingegen für den Praktiker, aber auch für die politische Diskussion, sind die mit der Photovoltaik verbundenen Kosten- und Umweltgesichtspunkte. Wen der manchmal etwas schulmeisterliche Stil nicht stört, dem kann das Buch empfohlen werden: als Einstiegslektüre, als mögliches Ergänzungs- und Nachschlagewerk, oder auch als Grundlage für Vorlesungen an Fachhochschulen.
H. Jungblut, Berlin
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