The Curious History of Relativity
Eisenstaedt, J.
Wie der Untertitel andeutet, hatte die allgemeine Theorie nach einer an Ideen reichen Pionierzeit (1915-1925) eine bis etwa 1960 währende, durch Mangel an Experimentiermöglichkeiten und Konkurrenz durch die Quantenphysik bedingte Durststrecke zu überwinden, bevor sie als ein vielseitiges Gebiet immer aktiverer Forschung auflebte. Diesen Verlauf empfindet der Autor als „curious“.
Die Darstellung des geschichtlichen Ablaufs ist unterhaltsam und informativ. Leider beeinträchtigen Flüchtigkeitsfehler und gelegentliche „Holprigkeit“ der Sprache die Lesefreude. Gewichtiger noch: Eine allgemein verständliche Erklärung der Theorien scheint wenig geglückt. Z. B. wird der Unterschied zwischen geometrischer Bogenlänge und physikalischer Eigenzeit (S. 47–52) eher verdunkelt als erhellt; ähnliches gilt für die Vermischung von Krümmung und Beschleunigung (S. 98) und die widersprüchlichen Erklärungen von Kovarianz und Invarianz (S. 99–100).
Trotzdem bietet das Buch Lesern, die sich vor allem für die Geschichte der Relativitätstheorie interessieren, anre-gende Gedanken über die Entstehung wissenschaftlicher Ideen und auch einen Ausblick: „All is well in relativity’s kingdom. Much work remains to be done“ (S. 348).
Prof. Dr. Jürgen Ehlers, MPI für Gravitationsphysik, Albert-Einstein-Institut, Golm bei Potsdam
J. Eisenstaedt: The Curious History of Relativity - How Einstein‘s Theory was lost and found again
Princeton University Press 2006, 384 S., geb., ISBN 9780691118659