18.09.2003

The Defining Years in Nuclear Physics. 1932 - 1960s

Mladjenovic

The Defining Years in Nuclear Physics. 1932 - 1960s

Von M. Mladjenovic.
IOP, Bristol 1998. XX + 441 S., hardback
ISBN 0-7503-0472-3

In dem die große Entwicklungsperiode der Kernphysik umfassenden Buch bespricht der Autor den Inhalt der Orginalpublikationen in vier Teilen: I. Von der Entdeckung des Neutrons bis zur Kernspaltung. II. Kernphysikalische Instrumente; III. Kernmodelle; IV. Kernreaktionen. Er schildert im Teil I den Stand der Kernphysik im Jahre 1931 und berichtet dann detailliert über die Entdeckung des Neutrons sowie des Positrons und der künstlichen b +-Radioaktivität, der vor allem durch langsame Neutronen induzierten Radioaktivität (mit dem Ziel von Kernumwandlungen bis zur Erzeugung der Trans urane), der Kernspaltung und der ersten Theorien der Kernkräfte. Im Teil II werden zunächst die Kernbeschleuniger (von Cock croft-Walton bis zu den Speicherringen) behandelt, dann Gas-, Szintillations- und Halbleiterzähler, Betastrahl-Spektrometer sowie die Theorien von g-Zerfall, interner Konversion und b-Zerfall bis zur (V-A)-Wechselwirkung. Die wesentlichen Kernmodelle, angefangen beim Schalenmodell, bilden den Inhalt von Teil III, wäh rend der Teil IV über Kernreaktionen mit den ersten Beschleu nigern, die Ergebnisse der Nukleon-Nukleon-Streuung und Niederenergie-Kernreaktionen Auskunft gibt.

Mit seiner konzentrierten Darstellung erschließt Mladjenovic den Zugang zu einem der wichtigsten (vielleicht dem wichtigsten) Gebiet der Physikgeschichte im zweiten Drittel unseres Jahrhunderts. Er benützt dabei neben den Veröffentlichungen nur wenige, spätere Aussagen der Pioniere und ermöglicht nicht nur den heutigen Kernphysikern einen sehr guten Einblick in die Entwicklung ihres Faches. Besonders hervorzuheben sind die Abschnitte über die experimentellen und instrumentellen Grundlagen. Trotz der genannten Vorzüge handelt es sich jedoch nicht um eine vollständige, ausgewogene Geschichte. Einerseits wird durch die Einteilung in enger Anlehnung an die bekannten Sachgebiete die historische Wechselwirkung zwischen Experiment und Theorie weitgehend verwischt. Andererseits fehlen fast vollständig die wichtigen Bezüge zu den Nachbarbereichen wie Elementarteilchenphysik und kosmischer Strahlung; so wird z.B. die zum Verständnis der Kernkräfte zentrale Mesonentheorie Yukawas nur einmal erwähnt; auch werden keine Originaldokumente neben den Publikationen herangezogen. Aber es lag wohl auch nicht in der Absicht des ansonsten verdienstvollen Werkes, den eigentlichen Historikern Konkurrenz zu machen.
Dr. Helmut Rechenberg, Max-Planck-Institut für Physik, München

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