18.09.2003

The Machine as Metaphor and Tool

Haken, Karlqvist, Svedin

The Machine as Metaphor and Tool


Von H. Haken, A. Karlqvist u. U. Svedin (Hrsg.).
Springer, Berlin 1993. IX + 165 S., 18 Abb., Hardcover, DM 48,-.
ISBN 3-540-55816-0

Das Buch geht zurück auf eine Tagung des Swedish Council for Planning and Coordination of Research vom Mai 1990 in Abisko (Schweden). Seine Beiträge behandeln den Begriff Maschine und dessen Verwendung als Metapher, mit der komplexe Systeme und Mechanismen in unterschiedlichen Kontexten interpretiert werden können. Die neue Maschine Computer zwingt, diese schon Jahrhunderte alte Metapher zu erweitern, um u. a. auch Vorgänge des menschlichen Denkens zu erklären.

A. Karlqvist und U. Svedin spannen einen weiten Bogen von E. T. A. Hoffmanns Puppenmacher, der seinen Maschinen Leben einhauchen will, über Computermodelle des menschlichen Gehirns und Turing-Maschinen mit ihren durch Gödel aufgezeigten Grenzen bis hin zu modernen Ansätzen einer maschinenartigen Interpretation der Natur - etwa Lovelocks Hypothese vom Planeten Gaia als Maschine.

S. R. Johansson befaßt sich mit natürlicher Sprache und poetischer Informationsverarbeitung als "The Brain’s Software". L. Lundmarks Beitrag behandelt verschiedene Aspekte der Mechanisierung des Zeitbegriffs. J. Hilton beschäftigt sich mit moderner Textverarbeitung, mit Hypermedien und "Virtueller Realität" als neue Informationsmaschinen und mit deren Auswirkungen auf Lesen und kooperatives Schreiben.
Der Informatiker A. K. Dewdey gibt einen Überblick über Neuronale Netze und Genetische Algorithmen als neue Werkzeuge der Artificial Intelligence, womit u. a. D. S. Johnson 1990 das mathematische Problem des Handlungsreisenden löste. R. Rosen sieht für seine Wissenschaft Bionics nur einen Lösungsansatz darin, komplexe Systeme (u. a. Organismen) strikt von Mechanismen (u. a. Maschinen) zu trennen. Er begründet dies am Beispiel von Vogel und Flugzeug.

H. Haken stellt die Frage "Sind synergetische Systeme Maschinen?" Er bejaht sie für Systeme, die - wie Laser oder synergetische Computer für die Gestalterkennung - von Menschen konstruiert sind, weil wir die zugrundeliegenden Mechanismen kennen.

Die Aufsätze sind inhaltlich kohärent, in nicht-technischem Stil geschrieben und daher vielen Lesern zugänglich, die an neuen wissenschaftlichen Grundlagen für den in unserer Kultur tief wurzelnden Maschinenbegriff interessiert sind. Viele historische und geisteswissenschaftliche Bezüge bringen fachliche Breite und philosophische Tiefe in die sehr anspruchsvolle und stets anregende Diskussion.

R. Gunzenhäuser, Stuttgart

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