The Quantum Theory of Fields. Vol. 3: Supersymmetry
S. Weinberg. Cambridge University Press, Cambridge 2000. XXII + 419 S.,geb. ,£ 35.00. ISBN 0521660009
Weinberg
Mit "Supersymmetry" ist nun nach "Foundations" und "Modern Applications" der dritte Band von Steven Weinbergs "The Quantum Theory of Fields" erschienen. Wie seine Vorgänger richtet er sich an Studenten im Hauptstudium und dürfte insbesondere für Diplomanden und Doktoranden von Interesse sein, die sich die Grundlagen der Supersymmetrie erarbeiten wollen.
Wem die ersten beiden Bände der Reihe gefallen haben, dem wird auch dieses Buch zusagen. Weinberg nimmt sich seines Themas mit gewohnter Klarheit und Gründlichkeit an und präsentiert dem Leser nach einer kurzen historischen Einleitung und einem Kapitel über die algebraischen Grundlagen supersymmetrische Feldtheorien vom einfachen Wess-Zumino-Modell bis hin zum (minimal) supersymmetrischen Standardmodell. Früh im Text wird der Superfeld-Formalismus entwickelt, der die nachfolgenden Ausführungen bestimmt; von Super-Feynman-Regeln bis hin zu den wichtigsten Mechanismen zur Brechung der Supersymmetrie werden alle wichtigen Konzepte und Techniken der globalen Supersymmetrie eingeführt. Das Buch präsentiert dabei auch Ergebnisse aus der neueren Forschung, beispielsweise die Seiberg-Witten-Theorie im Kapitel "Jenseits der Störungstheorie".
Wer das Buch zum Selbststudium nutzt, wird zu schätzen wissen, dass die nötigen Zwischenschritte bei den Ableitungen in der Regel explizit vorgeführt werden. Die vielen Quellenverweise (die zudem durch einen Autoren-Index am Ende des Buches gezielt aufgesucht werden können) spannen eine Brücke zur Fülle der Originalliteratur, die nicht nur Anfängern willkommen sein wird.
So wertvoll das Buch für alle sein dürfte, die sich die Konzepte der Supersymmetrie mit dem Augenmerk auf die phänomenologischen Konsequenzen erarbeiten wollen - wer stattdessen als Anwendung die Stringtheorie im Blick hat, für den wird das Buch nur von begrenztem Nutzen sein können. Supersymmetrie in weniger oder mehr als vier Raumzeitdimensionen spielt nur eine untergeordnete Rolle. Zudem liegt der Schwerpunkt des Buchs ausdrücklich bei der "globalen" Supersymmetrie: Zwar werden die Grundlagen der (d=4, N=1) Supergravitation erarbeitet, Supergravitationstheorien mit erweiterter Supersymmetrie und die für die Stringtheorie so wichtigen höherdimensionalen Theorien in d=10 und d=11 werden dagegen nur kurz gestreift.
Markus Pössel