25.02.2025

Zukunfts­welten

Patrick Cramer: Zukunfts­welten. Meine Reise zur Wissenschaft von morgen, S. Fischer, Frankfurt am Main 2024, 336 S., geb., 28 Euro, ISBN 9783103975482

Patrick Cramer

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Vor seinem Amtsantritt als Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) besuchte Patrick Cramer zwischen August 2022 und April 2023 alle 84 Institute der MPG, die mit ihren über 24 000 Mitarbeitenden eine der führenden deutschen Forschungsförderorganisationen ist. Die Themenbreite der Forschung innerhalb der MPG umfasst ein großes Spektrum der ­Natur-, Lebens-, Rechts-, Geistes- und Sozialwissenschaften.

Genau diese Breite deckt auch das vorliegende Buch ab. Auf nur rund 320 Seiten Text – die aber recht eng bedruckt sind – schafft Patrick Cramer den Rundumschlag über das Forschungsprogramm der gesamten Max-Planck-Gesellschaft, und dies auf allgemeinverständliche Weise. Schon rein rechnerisch ist klar, dass für jedes der 84 Institute jeweils weniger als vier Seiten bleiben. Klingt nach einer unlösbaren Aufgabe, und natürlich ist es das in gewisser Weise auch.

Dennoch schafft Cramer es, uns gekonnt auf seine spannende Zukunftsreise mitzunehmen: Er beginnt mit den großen Fragen des Universums, reist über den Planeten Erde mitsamt seines bedrohten Ökosystems, handelt Mensch, Evolution, Zelle, Leben und Altern ab, streift Themengebiete wie die Künstliche Intelligenz, Quanten, neue Materialien und Energie, um am Ende auf Gesellschaft im Wandel, Regeln für das Zusammenleben, Gehirn, Sprache und Schönheit zu sprechen zu kommen. Bei dieser Fülle an Themen ist völlig klar, dass er sie sämtlich nur an der Oberfläche ankratzen kann. Wer Genaueres über einzelne Forschungsfragen erfahren möchte, muss an anderer Stelle weiterlesen.

News aus der Max-Planck-Gesellschaft

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„Zukunftswelten“ vermittelt aber in aller Kürze – auch wenn die Lektüre des Buches seine Zeit braucht –, welche Fragen noch offen sind, woran aktuell geforscht wird, welche wichtigen Erkenntnisse man sich davon erhofft und vor allem wie die einzelnen Institute zusammenarbeiten. Denn Cramer handelt nicht etwa Institut für Institut ab, sondern nutzt die einzelnen Themenbereiche als roten Faden für sein Buch. Vom Thema ausgehend besucht er die verschiedenen Institute und erläutert in aller Kürze, woran dort geforscht wird. Um einen Themenkomplex zu erklären, besucht Cramer stets mehrere Institute. Dies macht schnell klar, welche Institute an den gleichen Themen arbeiten – nur eben aus anderer Perspektive. Zu manchen Instituten kommt er in anderen Kapiteln nochmal zurück, wenn es auch zum entsprechenden Thema beiträgt.

Keine Frage: „Zukunftswelten“ ist ein spannendes und gut lesbares Buch, das allgemeinverständlich erklärt, mit welchen wichtigen Fragen sich Forscherinnen und Forscher heutzutage beschäftigen. Aber an wen richtet es sich? Für die Lektüre ist schon ein breites Interesse­ an Forschung und gesellschaftlich relevanten Fragen nötig. Doch wer ein solches Interesse mitbringt, möchte ­tiefer in die Materie eindringen. Das macht es mir sehr schwer, eine allgemeine Empfehlung auszusprechen. Das Buch findet sicherlich seine Nische, aber spricht trotz der thematischen Vielfalt vermutlich kein breites Publikum an – was allerdings schade wäre, da die behandelten Forschungsfragen uns alle betreffen.

Maike Pfalz

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