12.02.2024

3D-Wärmebilder unterstützen Klimaschutz

Flugzeuge schießen Thermografiebilder vom Dortmunder Stadtgebiet.

Ein Propeller-Flugzeug fliegt derzeit nachts über das gesamte Dortmunder Stadtgebiet. Bei dem Rundflug entstehen Wärmebilder, um Potenziale zur Sanierung zu finden. Die Überfliegung ist Teil des Forschungs­projekts CATCH4D – Climate Adaptation through Thermo­graphic Campaign and Heatmapping. Das Dortmunder Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS Research) führt das Projekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund durch. In ausgewählten, wolkenfreien Nächten wird ein Propellerflugzeug dabei drei­dimensionale Wärmebildaufnahmen des gesamten Dortmunder Gebäudebestands erstellen, um damit Schwachstellen in der Gebäude­dämmung und akuten Sanierungsbedarf zu erkennen, der mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist. Die genauen Termine richten sich dabei nach den aktuellen Wetter­bedingungen und stehen immer erst ganz kurzfristig fest.

Abb.: Mit einem Propellerflugzeug werden derzeit Thermografiebilder vom...
Abb.: Mit einem Propellerflugzeug werden derzeit Thermografiebilder vom Dortmunder Stadtgebiet aufgenommen.
Quelle: Miramap Aerial Surveys

Andere Städte haben in jüngerer Vergangen­heit bereits gute Erfahrungen mit derartigen Thermografie-Flügen gemacht, das Dortmunder Projekt geht jedoch einen entscheidenden Schritt weiter. „Die Ergebnisse der Thermografie-Befliegung werden wir anschließend aufbereiten und mit einem bereits existierenden 3D-Gebäude­modell der Stadt Dortmund verknüpfen“, erläutert Bastian Heider vom ILS-Projektteam. Das 3D-Wärme­bildmodell soll dann interessierten Immobilien­besitzer exklusiv für ihre jeweilige Immobilie zur Verfügung gestellt werden. So können sie sich selbst ein Bild von der Energie­effizienz ihres Gebäudes machen.

„Wir sind sehr gespannt, wie es um die Wärme­isolation der Gebäude in unserer Stadt tatsächlich bestellt ist, wo sich konkrete Sanierungs­bedarfe zeigen und wo sie am größten sind. Hierin liegt noch immer großes Potenzial CO2 einzusparen, denn wo weniger Wärme entweicht, muss weniger geheizt werden“, sagt Theresa Eckermann, Bereichsleiterin Klima, Luft und Lärm im Umweltamt.

Das Projekt nimmt den Datenschutz sehr ernst. Bei der geplanten thermo­grafischen Befliegung werden lediglich die Dächer und Fassaden der Gebäude erfasst. Fahrzeuge und Personen sind aufgrund der geringen Auflösung der Bilder nicht zu erkennen. Die gewonnenen Daten dienen ausschließlich der Entwicklung von Maßnahmen für den Klimaschutz und werden nicht an Dritte weitergegeben. Eigentümer haben zudem die Möglich­keit, der Verwendung von Daten zu ihren Immobilien per E-Mail zu widersprechen. Diese Daten werden dann umgehend gelöscht.

ILS / JOL

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