30.10.2007

50 Jahre «Garchinger Atom-Ei»

Vor 50 Jahren - genau am 31. Oktober 1957 - ist in Garching bei München die erste nukleare Anlage in Deutschland in Betrieb genommen worden.

50 Jahre «Garchinger Atom-Ei»

Garching (dpa) - Vor 50 Jahren ist in Garching bei München die erste nukleare Anlage in Deutschland in Betrieb genommen worden. Genau am 31. Oktober 1957 wurde dort der atomare Forschungsreaktor FRM-I angefahren, der wegen der charakteristischen Form seiner Aluminiumhülle besser als «Garchinger Atom-Ei» bekannt ist. Dieser Forschungsreaktor der Technischen Universität München (TUM) war die Initialzündung für Garchings Entwicklung vom Bauerndorf zu einer international renommierten Wissenschaftsstadt. Mit zahlreichen Universitätseinrichtungen und vier Max-Planck-Instituten ist dort Deutschlands größter Forschungscampus entstanden. Bei einem Festkolloquium mit Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) wird an diesem Mittwoch in Garching an die Bedeutung des Reaktors erinnert, der im Jahr 2000 stillgelegt wurde.

Neben der TUM hat dort auch die Münchner Ludwig-Maximilians- Universität zahlreiche Einrichtungen angesiedelt. Am Garchinger Max- Planck-Institut für Quantenoptik forscht auch der Physik- Nobelpreisträger von 2005, Prof. Theodor Hänsch. In Garching steht auch das leistungsstarke Leibniz-Rechen-Zentrum (LRZ), und die Europäische Organisation für Astronomie in der südlichen Himmelsphäre (ESO) hat hier ihre Zentrale. Der US-Konzern General Electric hat hier sein europäisches Forschungszentrum angesiedelt.

In dem «Atom-Ei» mit der offiziellen Bezeichnung Forschungsreaktor München I (FRM-I) experimentierten zahlreiche Forscher in den Bereichen Physik, Chemie, Biologie, Medizin und Materialforschung. Der Reaktor diente als Neutronenquelle, für die es in der Forschung ein breites Anwendungsspektrum von ultragenauen Messungen bis hin zur Bestrahlung oberflächennaher Tumore gibt.

Wegen veralteter Technik wurde der Reaktor am 28. Juli 2000 endgültig abgeschaltet. Die Einrichtungen im Inneren wurden beseitigt, die charakteristische Aluminiumhülle blieb als Industriedenkmal stehen. Der knapp 435 Millionen Euro teure Nachfolgereaktor FRM-II wurde im Juni 2004 in Garching offiziell eröffnet. Er ist international umstritten, weil er vorerst noch mit atomwaffentauglichem hochangereichertem Uran betrieben wird.

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