09.03.2021 • Magnetismus

Abbildung magnetischer Wirbelstrukturen auf der Nanoskala

Magnetometrie auf Basis von Farbzentren in Diamant und magnetooptische Bildgebung ergänzen sich.

Das genaue Verständnis von magnetischen Strukturen ist ein Herzstück der Fest­körper­physik. Auf dem Gebiet werden zurzeit große Forschungs­anstrengungen unter­nommen, um in Zukunft winzige magnetische Strukturen als Informations­träger in der Daten­ver­arbeitung nutzen zu können. Forscher der Uni Mainz und des Helmholtz-Instituts Mainz haben jetzt eine neue Methode zur Unter­suchung magnetischer Strukturen vorgestellt, bei der zwei Techniken kombiniert werden. Damit konnten sowohl die Magneti­sierung der Probe als auch ihr Magnetfeld gemessen und abgebildet werden.

Abb.: Diamant-Magneto­meter mit Stick­stoff-Fehl­stellen werden mit grünem...
Abb.: Diamant-Magneto­meter mit Stick­stoff-Fehl­stellen werden mit grünem Laser­licht optisch ini­ti­a­li­siert. (Bild: A. Wicken­brock, JGU)

„Wir haben in dieser Arbeit zwei Quanten­sensing-Techniken kombiniert, die bisher noch nicht gemeinsam auf eine Probe angewendet wurden,“, erklärt Till Lenz von der Uni Mainz. Eine bekannte Methode der Fest­körper­physik nutzt den magneto­optischen Kerr-Effekt, um magnetische Domänen abzubilden und die Magneti­sierung zu ermitteln. „Aber dadurch erhalten wir nur beschränkte Informationen“, so Lenz. Daher erfolgte die Kombination mit einem Magneto­metrie-Verfahren auf Basis von Farb­zentren in Diamant, um auch das Magnet­feld erfassen zu können. Die Forscher hoffen dadurch neue Erkennt­nisse über Fest­körper­physik und ferro­magnetische Strukturen zu gewinnen.

Ein besonderer Defekt im Kristall­gitter verleiht Diamant Eigen­schaften, die für die Unter­suchung magnetischer Strukturen nutzbar sind. Das Prinzip hat sich als viel­seitig einsetz­bares, hoch­sensitives Instrument für die nicht­invasive Unter­suchung etabliert. Magneto­meter auf Diamant­basis funktio­nieren bei sehr tiefen Temperaturen und ebenso über Raum­temperatur hinaus sowie bei kleinsten Entfernungen zwischen Probe und Sonde von nur wenigen Nanometern.

„Die Sonde auf Basis von Farb­zentren in Diamant ist wesentlich sensitiver als konven­tio­nelle Methoden und liefert uns extrem gute Ergebnisse. Wir stellen dazu interessante Proben bereit, was einzig­artige Kooperations­möglich­keiten ergibt“, beschreibt Mathias Kläui von der Uni Mainz den Austausch zwischen den beiden Arbeits­gruppen. „In Kombination ermöglichen unsere beiden komple­men­tären Mess­methoden die komplette Rekon­struk­tion der magnetischen Eigen­schaften der Probe.“

Die Kooperationspartner planen, die neue Technik künftig bei verschiedenen multi­diszi­pli­nären Problemen anzuwenden, die für die jeweiligen Partner von Interesse sind. Dazu gehören die Unter­suchung von zwei­dimen­sio­nalen magnetischen Materialien, magnetische Effekte molekularer Chiralität und die Hoch­temperatur-Supra­leitung.

JGU / RK

Weitere Infos

Veranstaltung

Spektral vernetzt zur Quantum Photonics in Erfurt

Spektral vernetzt zur Quantum Photonics in Erfurt

Die neue Kongressmesse für Quanten- und Photonik-Technologien bringt vom 13. bis 14. Mai 2025 internationale Spitzenforschung, Industrieakteure und Entscheidungsträger in der Messe Erfurt zusammen

Jobbörse

Physik Jobbörse in Regensburg
Eine Kooperation von Wiley und der DPG

Physik Jobbörse in Regensburg

Regensburg, 18.-20.03.2025
Die Präsentationen dauern jeweils eine Stunde, am Ende der Veranstaltung ist Zeit für Q&A eingeplant.

Meist gelesen

Themen