Additive Fertigung soll durchstarten – auch in Australien
Innovative Manufacturing Cooperative Research Centre in Melbourne mit Aachener Fraunhofer-ILT als Partner.
In Melbourne wurde ein neues Kooperationszentrum für Innovative Produktionstechnologie ins Leben gerufen. Australiens Minister für Industrie und Wissenschaft, Ian Macfarlane, gab den Startschuss für das Innovative Manufacturing Cooperative Research Centre IMCRC, an dem neben Industriepartnern und Universitäten auch das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT aus Aachen beteiligt ist.
Abb.: Laser-basierte Fertigungstechnologien haben großes Potenzial in den Bereichen Instandsetzung, Prototypen- und Leichtbau. (Bild: Fh.-ILT)
Das Kooperationsprojekt soll die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie im Bereich der Additiven Fertigung fördern. Im Fokus stehen dabei Forschung und Entwicklung für Additive Fertigungsverfahren, die Entwicklung von automatisierten und unterstützenden Technologien sowie hochwertiger Produkte und schließlich der Technologietransfer in die Industrie.
Das ILT ist aufgrund seiner Expertise in zwei Forschungsbereichen innerhalb des IMCRC federführend beteiligt. Dazu zählt die Additive Fertigung von 3D-Multimaterial-Systemen und -Bauteilen sowie die Erweiterung der Anwendungsfelder, vorrangig in der Elektrotechnik, beispielsweise für Mikrofone, und Medizintechnik, etwa für Implantate. Um diesen wissenschaftlichen Herausforderungen gerecht zu werden, ist das ILT sowohl personell als auch mit Anlagen- und Systemtechnik signifikant beteiligt und erhält direkte Förderung aus Australien.
Dr. Peter Jonson, vorläufiger Vorstandsvorsitzender des IMCRC, spricht von einem Gesamtbudget für das Projekt in der Größenordnung von 250 Millionen Australischen Dollar. Es setzt sich zusammen aus einer Commonwealth-Förderung in Höhe von 40 Millionen Australischen Dollar und Industriebeteiligungen von weiteren 210 Millionen Australischen Dollar.
Mit insgesamt 18 internationalen Unternehmen aus der produzierenden Industrie, darunter die SLM Solutions GmbH, Røde Microphones und die Stryker Corporation, startete die Initiative. Im Laufe der nächsten Jahre sollen noch weitere Unternehmen hinzukommen. Ferner sind 16 internationale Universitäten und Forschungseinrichtungen an dem IMCRC beteiligt, neben anderen australischen Universitäten auch das Royal Melbourne Institute of Technology RMIT, das mit dem ILT bereits seit mehreren Jahren eine enge Partnerschaft pflegt, sowie die Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation CSIRO. Das ILT ist als einzige deutsche FuE-Organisation Partner des IMCRC.
Fh.-ISE / OD