09.02.2016

Alterssichtigkeit mit Mikroschnitten korrigieren

Virtuelles Modell soll Ergebnis laserbasierter Operations­methode vor­her­sagen.

Bislang wird die auch als Altersweitsichtigkeit bezeichnete Presbyopie meistens mit einer Lese­brille korri­giert. In verschie­denen Ansätzen wird inzwischen auch versucht, diese Form der Fehl­sichtig­keit mit dem Laser zu beheben. Das Laser-Zentrum Hannover entwickelt jetzt gemein­sam mit zwei weiteren Projekt­partnern ein virtuelles Modell, an dem sich eine besonders schonende, laser­basierte Operations­methode simulieren lässt. Bei der fs-Lento­tomie machen Mikro­schnitte mit einem Femto­sekunden­laser die Augen­linse wieder flexibler. Ziel des Verbund­projekts „Ray tra­cing in oph­thal­mic finite element models for pre­dicting of visual acu­ity en­hance­ment“ – kurz RayFEye – ist, die Ergebnisse einer solchen Augen-OP vorher­sagbar zu machen.

Abb.: Applizieren von Mikroschnitten in die Linse in einem Stretcher. (Bild: LZH)

Die Gruppe „Bildgestützte Laserchirurgie“ des LZH entwickelt dafür einen Versuchs­aufbau, durch den der Ein­fluss der Mikro­schnitte auf die Augen­linse gemessen werden kann. Die Besonder­heit des komplexen Aufbaus ist: Er kann die Proben­linse – ein Tier­neben­produkt – in den gestreckten und unge­streckten Zustand bringen. So lassen sich verschiedene Fokussierungs­abstände des Auges simulieren. Die Wissen­schaftler messen damit die Veränderungen des Strahl­verlaufs durch die Linse vor und nach dem Einbringen von Mikro­schnitten im Auge. Mithilfe der Ergebnisse dieser Versuche sollen Schnitt­muster für die operative Korrektur von Alters­sichtig­keit eruiert und optimiert werden. Die Schnitt­muster und Mess­ergeb­nisse der Versuche werden nach­folgend in eine Soft­ware einge­speist. Diese bildet ein virtuelles Linsen­modell ab, an dem die operative Korrektur im Vorfeld simuliert werden kann.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer Operations­methode, die eine schonende Korrektur der Alters­sichtigkeit mit dem Laser ermöglicht. Darüber hinaus soll die Soft­ware so weiter­ent­wickelt werden, dass sie direkt in der Medizin ange­wendet werden kann. Sie soll Operationen vorab simulieren, um die Resultate von Augen­korrekturen zu verbessern. Neben dem LZH sind die Optimo Medical AG und die Rowiak GmbH an dem Projekt beteiligt. Gefördert wird das Verbund­projekt RayFEye im Rahmen von Euro­stars vom Bundes­ministerium für Bildung und Forschung und dem Schweizer Staats­sekretariat für Bildung, Forschung und Innovation.

LZH / RK

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