Anregung im Kollektiv
Molekulare Packung bestimmt Lichtabsorption in organischen Halbleitern.
Molekulare Halbleiter gelten als innovative Lösungen für optoelektronische Bauelemente und haben sich auf dem Markt inzwischen durchgesetzt. Als organische Leuchtdioden – kurz OLEDs – werden sie in High-
Abb.: Je nach Packung der Moleküle bildet Perylen verschiedene Kristallstrukturen, die unterschiedliche optische Eigenschaften wie beispielsweise ihre Leuchterscheinung zeigen. (Bild: G. Witte, U. Marburg)
Die einzelnen molekularen Bausteine der molekularen Halbleiter sind untereinander nur schwach gebunden. Zudem können Festkörper desselben Moleküls mitunter verschiedene Kristallstrukturen annehmen. Diese Polymorphismen unterscheiden sich unter Umständen stark in ihren optischen und elektronischen Eigenschaften, treten jedoch häufig als nanokristalline Gemische auf. Die Beschreibung der elektronischen Festkörpereigenschaften stellt daher noch immer eine große Herausforderung dar. Man behilft sich häufig mit einer molekularen Beschreibung. An diesem Punkt setzen die Forschungsarbeiten des Teams an. Die Forscher konnten zeigen, dass es in kristallinen molekularen Festkörpern starke Effekte gibt – und zwar durch räumlich ausgedehnte, über mehrere Moleküle delokalisierte Anregungen –, die einer vollkommenen quantenmechanischen Beschreibung mit festkörpertheoretischen Methoden bedürfen.
Das Team der Uni Gießen konnte die optischen Eigenschaften der fundamentalen Anregungen detailliert untersuchen und so eine Referenz für die theoretisch arbeitenden Kollegen vorgeben. Das war erst durch die gezielte Herstellung hochgeordneter Perylen-
Es stellte sich heraus, dass für hochgeordnete Strukturen eine signifikante Delokalisierung der Anregungen zu beobachten ist, so dass eine Beschreibung auf molekularer Ebene – also für die einzelnen Baugruppen der Einkristalle – unzureichend ist. Ein Experiment-
JLU / RK