02.03.2017

Ars-legendi-Preisträger stehen fest

Auszeichnung für exzellente Hoch­schul­lehre in Mathe­matik und Natur­wissen­schaften.

Der Ars-legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschul­lehre in Mathe­matik und Natur­wissen­schaften wird an Wissen­schaft­lerinnen und Wissen­schaftler vergeben, die sich durch heraus­ragende, inno­vative und beispiel­gebende Leis­tungen in Lehre, Beratung und Betreuung aus­zeichnen. Der Preis wird vom Stifter­verband, der Deutschen Mathe­matiker-Vereini­gung, der Deutschen Physika­lischen Gesell­schaft, der Gesell­schaft Deutscher Chemiker und dem Verband Bio­logie, Bio­wissen­schaften und Bio­medizin in Deutsch­land aus­ge­lobt. Die Aus­zeich­nung wird seit 2014 in den Kate­gorien Bio­wissen­schaften, Chemie, Mathe­matik und Physik vergeben und ist mit je 5000 Euro dotiert.

Die Auswahl der Preisträger traf eine elfköpfige Jury aus Fach­ver­tretern, Ver­tretern der Hoch­schul­didaktik sowie Studie­renden. In diesem Jahr geht der Ars-legendi-Fakul­täten­preis an Pro­fessor Dr. Jorge Groß von der Otto-Fried­rich-Univer­sität Bamberg (Bio­wissen­schaften), Dr. Christian Ehli von der Fried­rich-Alexander-Univer­sität Erlangen-Nürn­berg (Chemie), Professor Dr. Sven de Vries von der Universität Trier (Mathematik) sowie gemeinschaftlich an Pro­fessor Claudia Schäfle, Pro­fessor Silke Stanzel und Pro­fessor Elmar Junker von der Hoch­schule Rosen­heim (Physik).

Jorge Groß lehrt Didaktik der Naturwissenschaften an der Uni Bamberg. An einer Univer­sität ohne natur­wissen­schaft­lichen Fach­bereich macht er die Aus­bildung von Biologie­lehrern über­haupt erst möglich. Er legt den Fokus auf die Nutzung digi­taler Werk­zeuge und hat unter anderem das GreenLab einge­richtet, in dem Studie­rende als „didak­tische Doppel­decker“ abwech­selnd in die Rolle des Leh­renden und Ler­nenden springen und fach­liche wie metho­dische Kompe­tenzen erwerben. Die Jury würdigt sein ausge­sprochen viel­fältiges metho­disches Reper­toire und die zahl­reichen Angebote, mit denen Groß auch viele Ziel­gruppen außer­halb der Hoch­schule erreicht. Allein eine von ihm erstellte App für die inter­aktive Arten­bestim­mung wurde bisher über 55.000 Mal herunter­geladen und ist deutsch­land­weit an vielen Hoch­schulen im Einsatz.

Als Akademischer Rat für physikalische Chemie setzt Christian Ehli von der Uni Erlangen-Nürn­berg darauf, physika­lische und allge­meine Chemie im gesamten Bildungs­weg zu ver­ankern. Hierzu pflegt er engen Kontakt zu Schulen, um den Über­gang zwischen Schule und Hoch­schule zu erleich­tern. Er führt regel­mäßig Experi­mental­vor­lesungen an Schulen durch und bietet für die Studien­eingangs­phase Brücken­kurse an. Die Studie­renden lernen inter­aktiv durch die Ein­rich­tung von E-Learning-Ele­menten bei Vor­lesungen und Tuto­rien oder experi­mentieren frei. Lehre­rinnen und Lehrer an Schulen profi­tieren durch seine Fort­bildungs­kurse im Bereich der Chemie. Die Jury über­zeugte er auch durch prag­matische Ansätze sowie durch die ambi­tio­nierte „Full-support-Garantie“ für Studie­rende.

Sven de Vries von der Uni Trier begeistert mit seinem dialo­gischen Lehr­stil Studie­rende, darunter insbe­sondere Lehr­amts- und Neben­fach­studie­rende für die Mathe­matik. Mit seinem viel­fältigen Engage­ment erreicht er nicht nur Studie­rende, sondern spricht auch Schüle­rinnen und Schüler, Lehre­rinnen und Lehrer sowie die breite Öffent­lich­keit an. Besonders beein­druckte die Jury sein sehr gut durch­dachtes, umfas­sendes Lehr­konzept für die Lehr­amts­aus­bildung. Zum Beispiel führte er das erfolg­reiche Seminar „Mathematik und Kunst“ ein, dessen Ansatz mittler­weile für andere Veran­stal­tungen über­nommen wurde.

Claudia Schäfle, Silke Stanzel und Elmar Junker lehren an der Hoch­schule Rosen­heim Physik. Sie bieten in mehreren, sehr unter­schied­lichen Studien­gängen Veran­stal­tungen im grund­ständigen ebenso wie im fort­geschrit­tenen Bereich an. Besonders im Vorder­grund steht dabei das „Just in Time Teaching“, bei dem der Lern­stand der Studie­renden klein­schrittig, online-basiert erhoben wird, um durch flexible Anpas­sung der jeweils direkt fol­genden Lehr­veran­staltung Verständnis­problemen von Studie­renden zu begegnen. Außer­dem wird das Instru­ment der „Peer Instruction“ genutzt, mit dem die Studie­renden sich gegen­seitig komplexe Sach­ver­halte erläutern, die sie sich so besser aneignen und die fach­liche Diskus­sions­kultur einüben können. Über­zeugt hat die Jury neben der vorbild­haften kolle­gialen Zusam­men­arbeit der Preis­träger vor allem die Tat­sache, dass die Moti­vation der Studie­renden, sich auf Veran­stal­tungen vorzu­bereiten ein­drück­lich erhöht werden konnte.

Die feierliche Verleihung des Ars-legendi-Fakul­täten­preises Mathe­matik und Natur­wissen­schaften 2017 findet am 30. März um 17 Uhr im Senats­saal der Humboldt-Univer­sität zu Berlin statt. Den Fest­vor­trag mit dem Titel „Vom Seh­prozess der Mikro­algen zur Licht-gesteuerten Maus – die Entwick­lung der Opto­genetik“ hält Pro­fessor Dr. Peter Hege­mann, Humboldt-Univer­sität zu Berlin. Um Anmel­dung unter berlin@vbio.de wird bis zu 22. März gebeten.

DPG / RK

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