Astronomische Gesellschaft tagt in Hamburg
Astronomen feiern ihre Preisträger und den 100. „Geburtstag“ der Sternwarte in Bergedorf.
Abb.: Offizielles Poster der Tagung der Astronomischen Gesellschaft in Hamburg (Bild: Hamburger Sternwarte)
Bereits im Titel der Tagung spiegelt sich wieder, dass sich die Forscher in Hamburg auch intensiv mit der geheimnisvollen Dunklen Materie und der Dunklen Energie befassen. Zu den herausragenden Erkenntnissen der modernen Astrophysik zählt nämlich, dass all jene sichtbaren Objekte, die man gemeinhin mit dem Begriff Universum verbindet – also Planeten, Sterne und Galaxien - lediglich für wenige Prozent des Masse- und Energieinhalts des Kosmos verantwortlich sind.
„So bewegen sich beispielsweise die Sterne in den Außenbereichen von Galaxien viel schneller, als sie das nach den Keplerschen Gesetzen tun sollten. Dies ist nur möglich, wenn man annimmt, dass die Galaxien von einer großen Menge rätselhafter Dunkler Materie umhüllt werden, die sich außer durch ihre Gravitation sonst durch keinerlei Wechselwirkung verrät“, so Andreas Burkert, Präsident der Astronomischen Gesellschaft. Zu den weiteren wichtigen Themen der Tagung zählen Planeten außerhalb unseres Sonnensystems und neue Teleskopprojekte.
Neben den zahlreichen Plenarvorträgen und Parallelsitzungen zu verschiedenen Gebieten der Astrophysik bietet die Tagung auch Workshops zur Astronomiegeschichte, zur Didaktik und Lehrerfortbildung, sowie zum Public Outreach in der Astronomie. Den traditionellen öffentlichen Abendvortrag hält Rolf-Peter Kudritzki von der Universität Hawaii. Er spricht am Mittwoch, dem 26. September um 20:00 Uhr im Planetarium Hamburg (Hindenburgstraße 1b) über „Unser Fenster zum Universum – Astronomie auf den Vulkanen von Hawaii“.
Auch dieses Jahr verleiht die AG wieder bedeutende Preise. Die höchste in Deutschland vergebene Auszeichnung für astronomische Forschung, die Karl-Schwarzschild-Medaille, erhält die Astrophysikerin Sandra Moore-Faber von der Universität Kalifornien, Santa Cruz, für ihre fundamentalen Beiträge zum Verständnis der Entstehung und Entwicklung von Galaxien, zur beobachtenden Kosmologie, und für ihre bedeutenden Leistungen bei der Entwicklung neuer Beobachtungsinstrumente. Den Ludwig-Biermann-Förderpreis als herausragende Nachwuchswissenschaftlerin erhält dieses Jahr Cecilia Scannapieco vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP). Julius Donnert vom Institut für Radioastronomie in Bologna wird für seine hervorragende Doktorarbeit mit dem Dissertations-Preis geehrt und Hermann Michael Hahn aus Köln erhält den Bruno-H.-Bürgel-Preis für hervorragende populäre Darstellungen der Astronomie in den Medien. Außerdem vergibt die AG dieses Jahr den Sonderpreis Jugend forscht an Fabian Kopel, Markus Hadwiger und Robert Macsics vom Dientzenhofer-Gymnasium in Bamberg.
AG / OD