27.10.2017

Aus Staub geboren

Entstehung des Kometen „Tschuri“ aufgeschlüsselt.

Einer Forschungsgruppe um den Astrophysiker Jürgen Blum von der Technischen Universität Braunschweig ist es gelungen, die Entstehung des Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko aufzuklären. Der Vergleich von Daten der Rosetta-Mission mit Modellen zur Planeten­entstehung ergeben, dass „Tschuri“ aus millimeter- bis zentimeter­großen Staub­klümpchen entstanden ist, die sich nur unter bestimmten Umständen im Weltraum miteinander verbinden. Eigenschaften wie Porosität und Staub­aktivität lassen sich zudem durch dieses Entstehungs­szenario erklären.

Abb.: Die Partikel im Inneren des porösen Kometen bestehen aus einer Mischung von Staub und Eis (hellblaue Kugeln im Bild) und nur die obersten Schichten, welche der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, enthalten kein Eis (dunkelgraue Kugeln). (Bild: TU Braunschweig / M. Krause)

Die Entstehung unseres Sonnensystems und seiner Planeten besser zu verstehen war eines der großen Ziele der Rosetta67/P Tschurjumow-GerassimenkoMission. Für Jürgen Blum und sein Team vom Institut für Geophysik und Extra­terrestrische Physik (IGEP) der TU Braunschweig ist nun klar, wie Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko vor über viereinhalb Milliarden Jahren entstanden ist.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass nur ein einziges Modell für die Entstehung größerer fester Körper im jungen Sonnensystem für ‚Tschuri‘ infrage kommt“, erklärt Blum. Demnach konzentrieren sich Staub­klümpchen durch eine hydro­dynamische Instabilität im Sonnennebel so stark, dass ihre gemeinsame Anziehungs­kraft zu einem gravitativen Kollaps führt.

„Was sich dramatisch anhört, ist ein sanfter Vorgang, bei dem die so genannten Agglomerate nicht zerstört werden, sondern sich zu einem größeren Körper mit einer ebenfalls größeren Anziehungs­kraft verbinden“, erklärt Blum und ergänzt: „Die Verbindung der Staub­agglomerate zu einem eigen­ständigen Körper ist sozusagen die Geburt des Kometen.“ Die Staub­klümpchen bestehen wiederum aus mikroskopisch kleinen Staub- und Eispartikeln, die zuvor über haftende Stöße gewachsen sind. „Damit können nun alle Phasen in diesem Planeten­entstehungs­modell belegt werden,“ folgert Professor Blum.

TU Braunschweig / DE

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