Aus Staub geboren
Entstehung des Kometen „Tschuri“ aufgeschlüsselt.
Einer Forschungsgruppe um den Astrophysiker Jürgen Blum von der Technischen Universität Braunschweig ist es gelungen, die Entstehung des Kometen 67P/Tschurjumow-
Abb.: Die Partikel im Inneren des porösen Kometen bestehen aus einer Mischung von Staub und Eis (hellblaue Kugeln im Bild) und nur die obersten Schichten, welche der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, enthalten kein Eis (dunkelgraue Kugeln). (Bild: TU Braunschweig / M. Krause)
Die Entstehung unseres Sonnensystems und seiner Planeten besser zu verstehen war eines der großen Ziele der Rosetta67/P Tschurjumow-
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass nur ein einziges Modell für die Entstehung größerer fester Körper im jungen Sonnensystem für ‚Tschuri‘ infrage kommt“, erklärt Blum. Demnach konzentrieren sich Staubklümpchen durch eine hydrodynamische Instabilität im Sonnennebel so stark, dass ihre gemeinsame Anziehungskraft zu einem gravitativen Kollaps führt.
„Was sich dramatisch anhört, ist ein sanfter Vorgang, bei dem die so genannten Agglomerate nicht zerstört werden, sondern sich zu einem größeren Körper mit einer ebenfalls größeren Anziehungskraft verbinden“, erklärt Blum und ergänzt: „Die Verbindung der Staubagglomerate zu einem eigenständigen Körper ist sozusagen die Geburt des Kometen.“ Die Staubklümpchen bestehen wiederum aus mikroskopisch kleinen Staub- und Eispartikeln, die zuvor über haftende Stöße gewachsen sind. „Damit können nun alle Phasen in diesem Planetenentstehungsmodell belegt werden,“ folgert Professor Blum.
TU Braunschweig / DE